4 Jahre Haft für 100.000-Euro-Diebstahl aus Bank
“Es ist das eigentlich kein Raub gewesen”, erklärte Staatsanwalt Christian Petö. Doch aufgrund des hohen Schadens gelte für den angeklagten schweren Diebstahl der selbe Strafrahmen. Der 29-Jährige radelte am Tattag mit dem Fahrrad seiner Mutter nach Oggau. Dort sei er, nachdem er einige Zeit bei einer Bushaltestelle gewartet hatte, “in die Bank reinmarschiert”. Unter dem Arm hatte er eine Zeitung eingeklemmt. Darin soll sich ein Messer befunden haben – eine Zeugin habe gemeint, einen Griff gesehen zu haben – “aber das wissen wir nicht, das können wir nicht mehr feststellen”, meinte Petö. So habe er sich zur Bankmitarbeiterin hinter dem Kassenpult begeben und von ihr Geld gefordert.
Nach der Tat flüchtete der 29-Jährige zu Fuß und ließ sich später von seinem Bruder abholen. Von der Beute wurden 33.000 Euro im Keller bei der Mutter gefunden. “Den Rest hat er ausgegeben”, so der Staatsanwalt. Um das Geld “weißzuwaschen”, habe der Angeklagte in Wettlokalen in Wien gespielt: Wenn er auf das Geld angesprochen worden wäre, hätte er dann Gewinnscheine vorweisen können. Deshalb lautete die Anklage auch auf Geldwäsche.
Vor dem Schöffensenat bekannte sich der Mann schuldig und gab zu, das Geld zum Teil beim Spielen sowie für Uhren und eine Prostituierte ausgegeben zu haben. Das Motiv für die Tat sei finanzielle Not gewesen: Der 29-Jährige habe seine Mietwohnung und das Sorgerecht für die minderjährigen Kinder verloren gehabt und sei praktisch obdachlos gewesen, schilderte sein Verteidiger Rudolf Mayer. Sein Mandant habe einen Anwalt engagieren wollen, um die Kinder wieder zurückzubekommen. Und er habe Schulden beglichen.