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36 Tote bei Brand in Moskauer Studentenheim

Bei einem Brand in einem Universitäts-Wohnheim in Moskau sind am Montag nach Polizeiangaben mindestens 36 ausländische Studenten ums Leben gekommen.

Von den 170 Verletzten in den Krankenhäusern schwebten zehn am Abend noch in akuter Lebensgefahr, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Toten kamen nach ersten Angaben aus China, Bangladesch, Vietnam und mehreren afrikanischen Ländern.

Das Feuer brach gegen 2.10 Uhr Ortszeit (0.10 Uhr MEZ) aus, als etwa 280 Studenten in dem Wohnheim im Südwesten Moskaus waren. Binnen Minuten erfassten die Flammen vier der fünf Stockwerke. Viele der erst vor kurzem zum Studium nach Moskau gekommenen Ausländer wurden im Schlaf überrascht. Sie versuchten sich in Panik durch einen Sprung aus den Fenstern zu retten. Die Retter brauchten fünf Stunden, um den Brand zu löschen.

Das Feuer brach im so genannten Quarantänezimmer aus, in dem drei neu angekommene nigerianische Studentinnen lebten. „Auf der zweiten Etage im Zimmer 203 wird es irgendeinen Kurzschluss gegeben haben“, sagte Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow bei einem Besuch der Brandstätte. Die Feuerwehr schloss unterdessen auch Brandstiftung nicht aus.

In dem Wohnheim der Patrice-Lumumba-Universität für Völkerfreundschaft waren Studenten aus China, Vietnam, Ecuador, Afghanistan, Äthiopien und anderen Ländern untergebracht. Für Russland war es der dritte Brand mit jeweils mehr als 20 Toten in den veralteten Gebäuden des Bildungswesens in diesem Jahr. Bei einem Brand in einem Internat in Sibirien waren im April 21 Kinder ums Leben gekommen. Im gleichen Monat starben 28 taubstumme Kinder in einem Wohnheim in der Kaukasusrepublik Dagestan.

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