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357 Postämter werden geschlossen

Symbolbild &copy bilderbox
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Die Österreichische Post muss sparen und sperrt daher mit kommendem Frühjahr 357 Postämter zu. Am stärksten ist Niederösterreich betroffen.

Nach knapp zweimonatiger Diskussion steht nun endgültig fest, welche Postämter aufgelassen werden sollen. Nach der Aufstellung, die die Post am Dienstag veröffentlicht hat, werden in Wien elf Postämter zugesperrt werden, in Niederösterreich 93, in Oberösterreich 79, in Salzburg 23, in Tirol 37, in Vorarlberg 15, im Burgenland 20, in der Steiermark 39 und in Kärnten 40. Dies sei die „einzige und echte Liste“, betonte Post-Filialnetz-Chef Hebert Götz am Dienstag in Anspielung auf die Spekulationen der vergangenen Woche.

Bürgermeistergespräche starten in den nächsten Tagen

Die Gespräche mit den Bürgermeistern werden laut Götz in den nächsten Tagen aufgenommen werden. Laut Universaldienstverordnung muss die Post im Einvernehmen mit den Gemeinden binnen drei Monaten Ersatzlösungen finden. Der Post-Vorstand glaubt, dass man sich in Einzelfällen auch rascher einigen werde. Erste Schließungen seien daher auch noch heuer möglich, sagte Götz am Rande der heutigen Pressekonferenz. Die Postleitzahlen sollen dabei übrigens bestehen bleiben, betont die Postführung.

Gleichzeitig mit den Schließungen will die Post außerdem an vielfrequentierten Plätzen auch neue Filialen öffnen – etwa am Flughafen Wien. Dort soll das bestehende Postamt zwar geschlossen, aber durch kleine Post-Schalter in den An- und Abflughallen bzw. eine weitere Filiale für die Flughafen Geschäftskunden ersetzt werden.

Zustellung und Logistik von Umstellung nicht betroffen

Von der Restrukturierung nicht betroffen ist der Bereich Zustellung und Logistik. Den hat die Post schon in den vergangenen Jahren gestrafft und umgebaut. Der Post-Gewinn (EBIT) hat sich vor allem dank dessen heuer in den ersten drei Quartalen von 29,82 auf 55,16 Mio. Euro beinahe verdoppelt. Auch das Jahresergebnis werde „durchaus erfreulich“ sein, erklärte Finanzchef Rudolf Jettmar. Laut Regierungsangaben dürfte die Post heuer zumindest einen Jahresgewinn von 83 Mio. Euro (2003: 47 Mio. Euro) erzielen.

Dass die Einsparungen vom Finanzminister verordnet würden, weist Jettmar allerdings zurück. Die angepeilte Gewinnmarge von 5 Prozent des Umsatzes sei „erforderlich, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können“. Ob die Post von diesem Gewinn eine Dividende an den Eigentümer Staat abgeben müsse, werde in der Hauptversammlung und damit von der Staatsholding ÖIAG entschieden. „Wenn wir die Dividende nicht ausschütten würden, würden wir trotzdem Einsparungsmaßnahmen beschließen“, betonte Jettmar.

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