335.000 Stellen offen: So kämpft ein reiches Land gegen den Job-Kollaps
Luxemburg zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Doch dieser Wohlstand ist kein Selbstläufer. Wie François Peltier, Direktor des Observatoire de l’Emploi, im Interview mit dem französischen Sender "France3" erklärte, steht das Großherzogtum vor einem tiefgreifenden Wandel: "Das Land erneuert sich nicht aus eigener Kraft."
Aktuell zählt Luxemburg rund 660.000 Einwohner. Doch die Gesellschaft altert rapide: Der Anteil der über 65-Jährigen wird laut Prognosen bis 2040 von derzeit 16 auf 25 Prozent steigen. Gleichzeitig bleibt die Geburtenrate mit durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau deutlich unter dem notwendigen Reproduktionsniveau.
335.000 Stellen bis 2040: Wer wird sie besetzen?
Diese demografische Entwicklung hat massive Folgen für den Arbeitsmarkt. Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes zu sichern, müssen laut Arbeitsmarktbeobachtungsstelle bis zum Jahr 2040 nicht weniger als 335.000 neue Arbeitskräfte gefunden werden. Ein Kraftakt – selbst für ein Land mit hoher Kaufkraft und attraktiven Gehältern.
Ohne Grenzgänger steht alles still
Schon jetzt ist Luxemburg stark auf die tägliche Zuwanderung angewiesen: Rund 220.000 Menschen pendeln täglich aus Frankreich, Deutschland und Belgien zur Arbeit ins Land. Diese Grenzgänger sind nicht nur eine wichtige Stütze, sie sind laut Peltier systemrelevant: "Ohne sie würde die Wirtschaft des Landes zusammenbrechen."
Die Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Peltier mahnt: "Wir müssen jetzt handeln, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben." Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – und das Fenster für politische und wirtschaftliche Weichenstellungen wird enger.
(VOL.AT)