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32 Millionen Euro für Ausbildungsoffensive in Kindergärten

Die Regierung will in den nächsten vier Jahren 4.000 neue Ausbildungsplätze schaffen.
Die Regierung will in den nächsten vier Jahren 4.000 neue Ausbildungsplätze schaffen. ©APA/Canva (Sujet)
Die Bundesregierung startet eine Ausbildungsinitiative in der Elementarpädagogik. Bis 2028 sollen mehr als 4.000 zusätzliche Ausbildungsplätze entstehen – doch der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung.

Die Bundesregierung hat am Mittwoch ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der Elementarpädagogik beschlossen. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) sprach beim Pressefoyer nach dem Ministerrat von einer "großen Ausbildungsinitiative", um dem Mangel an pädagogischen Fachkräften entgegenzuwirken. Für das Paket werden 32 Millionen Euro bereitgestellt.

Ziel ist es, in den kommenden vier Jahren über 4.000 neue Ausbildungsplätze zu schaffen – insbesondere durch neue Studienangebote, einen Ausbau an den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP) und ein Pilotprojekt der Universität Graz.

Neue Studiengänge und mehr Kollegplätze

Ein zentrales Element ist die Schaffung eines neuen Studiums für Elementarpädagogik. Damit sollen gezielt Maturantinnen und Maturanten angesprochen werden, die bisher nicht den Weg über die BAfEP gewählt haben. Auch die bestehenden BAfEP-Kollegs werden ausgebaut, da deren Absolvent:innen besonders häufig im Beruf verbleiben.

Ergänzend dazu soll "Distance Learning" vermehrt ermöglicht werden, um wohnortnahe Ausbildungsplätze in allen Bezirken anzubieten. Zudem werden die Praxiskindergärten an den Bundes-BAfEPs modernisiert und neue pädagogische Ansätze in die Ausbildung integriert.

Unterstützung für berufsbegleitende Ausbildung

Ab dem Studienjahr 2026/27 soll es auch Förderungen für berufsbegleitende Ausbildungen geben, wenn Teilnehmer:innen ihr Arbeitspensum reduzieren. Arbeitslose, die sich für die Ausbildung entscheiden, sollen durch das AMS-Fachkräftestipendium unterstützt werden, erklärte Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ).

Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) und Schumann betonten, dass das Maßnahmenpaket zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen und insbesondere Frauen unterstützen soll.

20.000 zusätzliche Fachkräfte bis 2030 benötigt

Die Herausforderung bleibt groß: Laut Regierungsangaben werden bis 2030 rund 13.700 zusätzliche Fachkräfte benötigt, um das derzeitige Niveau zu halten. Für qualitative Verbesserungen – etwa durch kleinere Gruppen – seien sogar 20.200 erforderlich. "Die Personalsituation wird aber in den nächsten Jahren noch sehr angespannt sein", so Wiederkehr.

Die Grünen glauben hingegen nicht, dass sich mit den angekündigten Maßnahmen 4.000 neue Ausbildungsplätze ausgehen. Außerdem würden die besten Ausbildungswege nichts bringen, wenn die Arbeitsbedingungen unzumutbar seien, wird die grüne Elementarpädagogik-Sprecherin Barbara Neßler in einer Aussendung zitiert. Sie forderte, die Realität in den Kindergärten zu verbessern. Es sei aber gut, "dass Bewegung in die Sache kommt."

(APA/Red)

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