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300 illegal angebotene Tickets konfisziert

Wer vor einem EM-Match Eintrittskarten feilbietet, muss nicht unbedingt mit Gewinn aussteigen. Ganz im Gegenteil: Es drohen hohe Strafen sowie die Abnahme des Tickets.

In der Finalstadt Wien sind bisher rund 300 illegal angebotene Karten beschlagnahmt worden. Alleine beim Match Spanien gegen Italien am Sonntag waren es 155, berichtete Leopold Bubak vom Wiener Magistrat.

Bubak kontrolliert, ob es um das Stadion oder um die Fanzone unerlaubte Verkaufs- bzw. Werbeaktivitäten gibt. Insgesamt sind fünf Teams im Einsatz, in denen Mitarbeiter verschiedener Rathausabteilungen sowie Vertreter der Exekutive versammelt sind. Wenn ihnen etwa Ticketsünder ins Netz gehen, kann das teuer werden. Der Versuch, eine Matchkarte zu verkaufen, kann bis zu 800 Euro Verwaltungsstrafe kosten – zusätzlich zur Konfiszierung der Tickets.

Die meisten Kartenanbieter erwecken den Eindruck, Fans zu sein, die zufällig die eine oder andere Karte übrig haben. Doch der Eindruck täuscht oft, wie Bubak berichtete: “Da ist schon eine gewisse Organisation dahinter.” Einige Verdächtige haben nach dem Verkauf ihrer Ware sofort neue Tickets in der Hand. “Sie werde von anderen versorgt, die sich im Hintergrund halten”, so Bubak.

Auch Fanartikelverkäufer geraten ins Visier der Magistrats-Fahnder. Denn nicht immer verfügen die – meist fliegenden – Händler über die notwendigen Genehmigungen. Die Anbieter von Fan-Accessoires sind gelegentlich auch mit gefälschter Ware ausgerüstet. Wobei die Produkte nicht immer perfekt nachgemacht sind: Die Kontrolleure stellten etwa einen Händler, der vermeintliche Österreich-Fahnen bei sich hatte, die jedoch mit rot-weiß-roten Längsstreifen versehen waren.

Durchaus professioneller gehen manche Firmen vor, die im Umfeld der EM-Brennpunkte werben. Wobei hier weniger lokale Unternehmer auffallen, sondern Großkonzerne. Laut Bubak wurden bereits Fahrradrikschas beschlagnahmt, die ohne Erlaubnis von einem großen Sportartikelhersteller eingesetzt wurden. Ein weitere Weltmarke hat ihr Logo auf die Michaelerkirche projiziert. Auch dies wurde unterbunden. Beide Konzerne sind Konkurrenten des EM-Sponsors “Adidas”, der direkt in den Fanzonen und im Stadion präsent sein darf.

In Sachen bedenklicher Werbeaktivitäten muss sich der Magistrat nicht nur auf die eigenen Leute verlassen. Sie bekommen auch Tipps von Personen, die in Wien nach genau solchen Aktivitäten Ausschau halten. Ausgeschickt hat sie niemand geringerer als der Turnierveranstalter UEFA. Laut Bubak waren deren Beobachter zuletzt sogar bei den Jubelpartys im 16. Bezirk unterwegs.

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