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300 Bundesliga-Fußballer aus ÖGB ausgetreten

Rund 300 Bundesliga-Fußballer sind von der Gewerkschaft ÖGB ausgetreten.
Rund 300 Bundesliga-Fußballer sind von der Gewerkschaft ÖGB ausgetreten. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
300 Bundesliga-Fußballer, die Mitglieder bei der ÖBG waren, sind nun bei der Gewerkschaft ausgetreten.

Auch Fußball-Star David Alaba unterstützt diesen Schritt. Rund 300 weitere Fußballer haben ihre Mitgliedschaft aufgekündigt, wie der Ex-Fußballer und langjährige Gewerkschafter Gernot Baumgartner im Gespräch mit der APA mitteilte. Ihre "Vereinigung der Fußballer" (VdF) löst sich von der Teilgewerkschaft Younion und strebt eine alternative Vertretung an.

Fußballer wechselten zu "Die Spielervereinigung"

In der Praxis wechselten die Fußballer zum Verein "Die Spielervereinigung", der im Frühjahr 2022 gegründet wurde. "Die Zusammenarbeit mit der Teilgewerkschaft Younion wurde immer schwieriger", sagte Baumgartner. Die VdF, die als Spielervertretung innerhalb der Teilgewerkschaft Younion beim ÖGB angesiedelt ist, kam bisher auf 1.200 Spieler. "Es war ein reines Machtspiel", ergänzte Baumgartner.

Bruo-Gala sorgte für böses Blut

Neben diversen Schwierigkeiten, die der VdF gemacht wurden, sorgte vor allem die alljährliche Bruno-Gala für böses Blut. Die Younion kritisierte laut Baumgartner die Kosten von rund 100.000 Euro für diese Veranstaltung. Die restlichen Gelder wurden bisher über Sponsoren aufgetrieben. Nun gelang es der VdF, mit dem Mobilfunker Spusu und dessen Spusu Sport GmbH einen Sponsor aufzutreiben, der für die kommenden Jahre die Veranstaltung garantiert.

Rechte an der Veranstaltung hat VdF

Die Rechte an der Veranstaltung liegen bei der VdF. Der Verein hat die Rechte an der Gala der Younion übertragen und diese wiederum an die Gewerkschaftstochter VSW Sport GmbH. "Die Gewerkschaft hätte sich das Geld für die Gala gespart, wäre aber genauso wie bisher bei der Bruno Gala dabei gewesen. Schließlich haben sie ja auch in den Vorjahren zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen", so Baumgartner. Allerdings forderte die VdF mehr Mitspracherecht und eine gewisse Autonomie, um die Interessen der Fußballer vertreten zu können. "Wir hatten kein Mitspracherecht bei Personalentscheidungen, bei der Verwendung der Mitgliedsbeiträge und wurden stattdessen in der Arbeit behindert", sagte Baumgartner. Zuletzt wurde der Vorsitzende Gernot Zirngast freigestellt und der Generalsekretär Gernot Baumgartner vom Dienst freigestellt und gekündigt.

Bundesliga-Fußballer aus ÖGB ausgetreten

Mit der Unterstützung der Spieler strebt der Verein "Die Spielervereinigung", der bald in "Die SpielerInnenvereinigung" umbenannt werden soll, an, als Vertretung der Spieler auch die Kollektivvertragsverhandlungen führen zu können. Der aktuelle Kollektivvertrag läuft bis 2027 und kann wegen der Kündigungsfristen nicht vor 2024 abgeändert werden.

"Offensichtlich fürchtet die Younion jetzt, dass auch andere Berufsgruppen abspringen und ihre eigene Vertretung gründen", sagte Baumgartner. Bei der Teilgewerkschaft ist man aktuell um Schadensbegrenzung bemüht: "Da laufen die Gespräche noch. Wir sind bemüht, dass es zu einem guten Ende kommt", sagte Younion-Pressesprecher Ronald Pötzl zur APA.

Schwierige Zusammenarbeit mti Younion

Doch aufgrund der schwierigen Zusammenarbeit und den bisher erfolglosen Verhandlungen mit Younion sah sich die VdF gezwungen, den Vertrag mit der Teilgewerkschaft über die Bruno Gala fristgerecht zu kündigen und die Veranstaltung nächstes Jahr mit dem Sponsor selber durchzuführen. Von den anderen Aktivitäten der VdF sollen die Starcamps - Fußballcamps für Kinder - in das Sponsoring von Spusu einbezogen werden. Und das VdF Proficamp für vereinslose Spieler wird weiterhin in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) durchgeführt und bietet Profi-Spielern ohne Vertrag die Möglichkeit, weiter zu trainieren und damit für Vereine attraktiver zu sein.

Wolfgang Katzian, ÖGB-Präsident und früherer Präsident des FK Austria Wien, wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern: "Das liegt in der vollen Verantwortung der Teilgewerkschaft."

(APA/Red)

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