300 Amphibien gerettet

Koblach. Einen wahrlich idealistischen Einsatz zeigen Heidi Oswald und Michael Falk aus Koblach für die heimischen Amphibien. Ausgestattet mit einer Taschenlampe und einem Kübel waren sie seit dem 28. Februar allabendlich unterwegs, um in der Koblacher Parzelle Birken den Laichzug der Erdkröten, Grasfrösche und Molche über die L59 zu begleiten. Bei Anbrechen der Dunkelheit machen sich die Tiere auf den Weg, um im gegenüberliegenden Glitzweiher zu laichen. „Die Not der Tiere hat uns berührt“, erklärt Heidi Oswald ihre Initiative, denn eine Vielzahl der Amphibien würde die Überquerung dieser stark befahrenen Straße nicht überleben. „Und wenn sie jetzt nicht unterstützt werden, gibt es sie bald nicht mehr“, machen die beiden Tierschützer auf die ohnehin kontinuierlich sinkende Population aufmerksam.
Unsichere Heimkehr
Jeden Tag werden die Tiere gezählt. 300 waren es heuer schon. „Die Zahl ist gleich bleibend im Vergleich zu letztes Jahr und das ist schon ein Erfolg“, freuen sich die beiden. Allerdings denken sie schon jetzt mit Bangen an den Retourweg, der den jungen Kröten, Fröschen und Molchen im Juli und August bevorsteht. „Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinde Koblach hier initiativ würde“, meint Oswald und weiß, dass die kürzeste Route der Tiere über Privatgrund führt, wo die Gemeinde erst mit den Grundeigentümern zur Aufstellung eines Amphibienzaunes Kontakt aufnehmen müsste. „Ein weiteres Bemühen ist, den abgelegten Laich vom Glitzweiher in die auf der anderen Straßenseite gelegenen, von der Gemeinde angelegten Amphibienteiche zu tragen“, ergänzt Ludwig Schellhorn, der sich schon seit Jahren für die Amphibien einsetzt. Bringt diese Aktion Erfolg, dann müssten nämlich in ein paar Jahren keine Frösche und Kröten mehr über die Straße getragen werden, weil sie immer wieder zu jenen Laichgewässern zurückkehren, in denen ihr Dasein begonnen hat.