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300.000 vor islamistischer Gewalt im Irak geflohen

Die Gewalt in der irakischen Provinz Anbar westlich von Bagdad hat nach Angaben der UNO in den vergangenen sechs Wochen bis zu 300.000 Menschen in die Flucht getrieben. Die Menschen hätten wegen der gefährlichen Lage rund um die Städte Falluja und Ramadi ihre Heimat verlassen, 50.000 Familien seien betroffen, erklärte das UN-Flüchtlingswerk UNHCR.


Die meisten der 50.000 Familien seien in abgelegenere Orte der Provinz geflohen, etwa 60.000 Menschen hätten sich aber in anderen Provinzen in Sicherheit gebracht. Sunnitische Aufständische der jihadistischen Gruppierung Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL/ISIS) sowie anderer Gruppen hatten Ende vergangenen Jahres eine Offensive in Anbar gestartet und halten seitdem Falluja vollständig und Ramadi zum Teil unter ihrer Kontrolle. Falluja liegt nur eine kurze Autostrecke westlich von Bagdad. Es ist das erste Mal seit 2008, dass Aufständische die Kontrolle über ganze Städte übernehmen.

Der Gouverneur von Anbar, Ahmed al-Dulaimi, setzte am Wochenende den Kämpfern in Falluja eine Frist von einer Woche, die Waffen niederzulegen. Bisher ist die Armee aber aus Angst vor vielen zivilen Opfern davor zurückgeschreckt, die Stadt mit Gewalt zurückzuerobern. Auslöser der Kämpfe war Ende Dezember die gewaltsame Räumung eines sunnitischen Protestlagers bei Ramadi. Die sunnitische Minderheit fühlt sich von der schiitisch dominierten Regierung Nuri al-Malikis benachteiligt.

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