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30 Jahre Weltladen - Quinua-Bäuerin als Gastreferentin

Der Weltladen feiert am Dienstag mit einem interessanten Vortrag im Pfarrzentrum.
Der Weltladen feiert am Dienstag mit einem interessanten Vortrag im Pfarrzentrum. ©Weltladen

Anlässlich der 30-Jahr-Feier des Weltladens Hard referiert Gladys Caral Lopez von der bolivianischen Kooperative Anapqui am Dienstag, den 24. 9. 2013, 19.30 Uhr im Pfarrzentrum Hard.

Die Referentin wird Interessantes und Wissenswertes über den Bio-Anbau von Quinua und ihr Land erzählen. Ein Kurzfilm über das Andenhochland Boliviens ergänzt den Vortrag. Unter dem Titel “Kleines Korn mit großer Zukunft” wird die Quinuabäuerin aus Bolivien als Gast des Weltladen Hard  über ihre Arbeit als Bäuerin und Genossenschaftsmitglied und die Bedeutung des „Wunderkorns” Quinua sprechen.

Quinua ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und diente bereits vor 5000 Jahren den UreinwohnerInnen der Anden als wichtiges Grundnahrungsmittel. Während der Kolonialzeit wurde der Anbau der Pflanze verboten und deren Ansehen nachhaltig abgewertet. Als sogenanntes “Indiofutter” verschmäht, machte Quinua anderen Lebensmitteln wie Reis und Nudeln auf den Tellern Platz. Heute erlebt das Scheingetreide, das mit Pflanzen wie Spinat, Mangold oder Roten Rüben verwandt ist, eine Renaissance. Die besondere ernährungsphysiologische Zusammensetzung der kleinen Samenkörner wird in Fachkreisen anerkennend hervorgehoben. Der vergleichsweise hohe Anteil an Eiweiß, Aminosäuren und Mineralstoffen sowie seine Glutenfreiheit machen es für Gesundheitsbewusste und AllergikerInnen attraktiv. In Anbauländern wie Bolivien und Peru werden die nahrhaften Körner durch staatliche Maßnahmen in öffentlichen Einrichtungen verstärkt verwendet. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, sieht in der Pflanze das Potential, zu globaler Ernährungssicherheit und Armutsreduktion beizutragen.

Der Zeit voraus

Der heutige Boom bestätigt die Arbeit der bolivianischen Genossenschaft Anapqui. Seit 30 Jahren existiert der Zusammenschluss von aktuell rund 2000 Kleinbauernfamilien. Auf den kargen Böden unweit des Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, kultivieren sie auf über 3.500 Metern Seehöhe die „Quinua real” – die sogenannte „Königsquinua”. Nicht immer waren Nachfrage und Preis für ihr Produkt so hoch wie heute, das Ansehen der Pflanze im eigenen Land kaum vorhanden. Anapqui setzte deshalb auf Märkte in Europa und konnte in den 1980ern erste Kontakte zu Organisationen des Fairen Handels knüpfen, die nicht nur am Produkt interessiert waren, sondern auch an einer Verbesserung der Einkommenssituation der Kleinbauernfamilien. Die Genossenschaft setzte dabei nicht nur auf den Anbau, sondern auch auf die Weiterverarbeitung der Quinua zum exportfertigen Produkt. „Wir wirken den Händlern und Vermarktern entgegen, die nur den Gewinn einstreifen, die die Bauern unter Vertrag nehmen, ohne daran interessiert zu sein, dass sich diese organisieren oder deren Gemeinden entwickeln,” stellt der Geschäftsführer Miguel Choque fest. Anapqui setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz. Ökologische Landwirtschaft, demokratische und transparente Organisation sowie faire Handelspartnerschaften sind dabei tragende Säulen. Aktuell stellt man sich der wichtigen Frage, wie Mengenwachstum mit dem Schutz der natürlichen Ressourcen in Einklang gebracht werden kann und erarbeitet Maßnahmen, die dies auch in Zukunft sicherstellen sollen.

Quinuabäuerin zu Gast in Österreich

Seit 17 Jahren gibt es Quinua in den Weltläden. Am 24. September haben Interessierte die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand rund um dieses besondere Lebensmittel zu erhalten. Gladys Caral Lopez ist Quinua-Bäuerin und Mitglied einer Basisgenossenschaft von Anapqui. Auf Einladung der EZA Fairer Handel, die seit 1996 mit Anapqui kooperiert, ist die 40-Jährige zu Gast in Österreich und macht auch Station in Hard. Für sie ist Quinua „ein Geschenk der Natur an uns alle. Es zu pflegen und zu schützen ist unser Pflicht”, betont Caral. „Wir freuen uns, dass wir Gladys Caral bei uns empfangen und damit einen ganz direkten Kontakt zwischen ProduzentInnen und interessierten VerbraucherInnen herstellen können,” sagt Gertraud Bildstein vom Weltladen Hard. „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, unser Quinua als wertvolles Lebensmittel bekannt zu machen – wertvoll nicht nur aufgrund des feinen Geschmacks und der besonderen Inhaltsstoffe, sondern auch deshalb, weil es fair produziert und gehandelt und ökologisch kultiviert wird.”

Das Geburtstagsfest findet am Dienstag, 24. 9. 13 statt – ganztägig im Weltladen mit Sekt, abends mit dem  Vortrag  im Pfarrzentrum Hard um 19.30 Uhr.

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