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3-Jährige in Wien schwer misshandelt

Ein 3-jähriges Kind wurde von seinen Eltern schwer misshandelt.
Ein 3-jähriges Kind wurde von seinen Eltern schwer misshandelt. ©APA Archiv
Ein dreijähriges Mädchen ist in Wien-Landstraße über Monate hinweg misshandelt worden. Die Ärzte schlugen Alarm, als das Mädchen ins Spital gebracht wurde.
Fälle schwerer Kindesmisshandlungen

Offenbar ein schwerer Fall von Kindesmisshandlung in Wien-Landstraße: Das gab die Polizei am Dienstag bekannt, nachdem die Ärzte in einem Wiener Unfallkrankenhaus am Montagabend Alarm geschlagen haben. Die Mutter des Kindes gab bei der Einvernahme an, derzeit “keine Nerven für ein Kind” zu haben, deshalb habe sie der kleinen Angelina ein “paar Watschen” gegeben, schilderte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Die Frau wurde auf freiem Fuß angezeigt. Das Jugendamt stand mit der Mutter in Kontakt.

Gegen 18.00 Uhr verständigten die Ärzte am Montag die Polizei. Die 3-Jährige wurde von seiner 28-jährigen Mutter mit einem gebrochenen Oberarm sowie zahlreichen blauen Flecken am ganzen Körper in das Krankenhaus gebracht.

Die Frau rechtfertige die Verletzungen mit einem Sturz am Kinderspielplatz. Aufgrund der unterschiedlichen Verfärbungen der Hämatome war schnell klar, dass diese nicht von dem einen Vorfall stammen konnten, sondern verschiedenen Ursprungs sein müssten, so die Polizei. 

Kleines Mädchen von Mutter und deren Freund misshandelt?

Schließlich gab die 28-Jährige zu, Angelina mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen zu haben. Auch ihr 21-jähriger Lebensgefährte gestand, die Kleine wiederholt geohrfeigt zu haben. Zu ähnlichen Handlungen soll es bereits während einer früheren Beziehung mit einem 28-jährigen Wiener gekommen sein. Dieser wurde am Dienstag noch von der Polizei gesucht. Für ihn bestand ein Betretungsverbot für die Wohnung der Frau.

Die 28-Jährige erhielt ambulant “Unterstützung der Erziehung” durch das Wiener Jugendamt. Grund für die Maßnahme war Vernachlässigung. “Das lief eine Zeitlang recht gut”, schilderte Gabriele Ziering vom Wiener Jugendamt. Zuletzt – seit die Mutter eine neue Beziehung hat – gab es allerdings Probleme und die 28-Jährige nahm zwei vereinbarte Termine nicht wahr. Die Sozialarbeiter wollten die Familie heute, Dienstag, aufsuchen. Zu spät, wie sich nun herausstellte. 

Wie geht es weiter für die kleine Angelina?

Laut Gabriele Ziering sei es häufig, dass mit neuen Beziehungen die Kooperationsbereitschaft der Mütter mit dem Jugendamt sinke. Auch die Geduld im Umgang mit dem Kind lasse dann nach. “Mit dem neuen Partner war sie (die 28-Jährige, Anm.) nicht mehr so verlässlich.”  

Für die Mutter gibt es ein Ausfolgeverbot, das heißt, sie darf ihre Tochter nicht aus dem Spital nehmen. Gegenüber dem Jugendamt soll die Frau angegeben haben, dass es ohnehin besser sei, wenn die Kleine bei Pflegeeltern unterkäme. Möglich wäre auch, dass Angelina zur Oma kommt, bei der auch ihr sechsjähriger Bruder lebt. “Derzeit hat die Frau das Handy abgedreht und ist für uns nicht erreichbar”, so Gabriele Ziering.

(apa)

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