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29 Verletzte bei mutmaßlichem Anschlag in New York

Die New Yorker Feuerwehr und eine Terroreinsatzgruppe der Polizei sind im Einsatz.
Die New Yorker Feuerwehr und eine Terroreinsatzgruppe der Polizei sind im Einsatz. ©AFP
Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Manhattan sind am Samstagabend 29 Menschen verletzt worden, davon einer schwer. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagte, die Explosion im belebten Stadtteil Chelsea sei vermutlich "absichtlich" ausgelöst worden, Hinweise auf einen "terroristischen" Hintergrund lägen aber derzeit nicht vor.
Sprengstoff-Anschlag in New York

Wenige Stunden zuvor war im benachbarten US-Bundesstaat New Jersey eine Rohrbombe explodiert, verletzt wurde niemand. Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion in Chelsea gegen 20.30 Uhr (Ortszeit; Sonntag 02.30 Uhr MESZ) in der 23. Straße. Im Lokalfernsehen berichteten Zeugen, die Detonation sei im gesamten Viertel zu hören gewesen. Die Feuerwehr der US-Ostküstenmetropole sprach von 29 Verletzten, darunter ein Schwerverletzter. 24 Menschen seien mit unterschiedlich schweren Verletzungen durch Glas- und Metallsplitter in Krankenhäuser eingeliefert worden, sagte Feuerwehrsprecher Daniel Nigro.

Kein Hinweis auf Terror-Hintergrund

De Blasio sagte, nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gebe es keinen Hinweis auf einen “terroristischen” Hintergrund der Explosion. Dies sei aber eine vorläufige Angabe. “Wir werden das sehr genau prüfen, aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Beweis für eine Verbindung zum Terrorismus.” New York hatte erst am vergangenen Wochenende der Terroranschläge vom 11. September 2001 gedacht, bei denen fast 3.000 Menschen getötet wurden.

Am Ort der Explosion, einer Gegend mit zahlreichen Bars, Restaurants, Theatern und schicken Wohnungen, waren die Feuerwehr und eine Anti-Terror-Einheit der Polizei im Einsatz. Die Polizei riegelte die Gegend ab, Polizeihubschrauber kreisten in der Luft. Die am nächsten gelegene U-Bahn-Station wurde geschlossen. US-Präsident Barack Obama wurde nach Angaben des Weißen Hauses über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

“Gehen davon aus, dass es Absicht war”

Medienberichten zufolge kam die Explosion aus einem Müllcontainer. De Blasio sagte, die Ursache sei noch unklar. Sicher sei, das die Explosion nicht durch Gas ausgelöst wurde. “Wir gehen davon aus, dass es Absicht war.”

Weiterer Sprengsatz untersucht

Unweit des Explosionsortes untersuchte die Polizei später noch einen weiteren mutmaßlichen Sprengsatz. Wie die Sender CNN und ABC berichteten, wurde an der 27. Straße ein verdächtiger Schnellkochtopf gefunden.

Ob es einen Zusammenhang mit der Bombenexplosion von New Jersey gibt, ist noch unklar. Wie Bürgermeister de Blasio sagte, wurde bei den ersten Ermittlungen “keine konkrete Verbindung” gefunden.

Rohrbombe in New Jersey explodiert

Am Samstagmorgen war südlich von New York, im Badeort Seaside Park in New Jersey, eine Rohrbombe explodiert. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft detonierte der Sprengsatz in einer Mülltonne entlang der Laufstrecke eines Wohltätigkeitslaufes. In der Mülltonne hätten sich insgesamt vier mit Zeitzündern versehene selbstgebaute Sprengsätze befunden, doch nur einer von ihnen sei detoniert, sagte ein Sprecher der Behörde, Al Della Fave, dem Sender CNN.

Der Fünf-Kilometer-Lauf hatte zum Zeitpunkt der Explosion noch nicht begonnen, weil der Start verschoben worden war. “Ohne diese Verzögerung hätten sich vermutlich viele Läufer in der Nähe der Mülltonne befunden”, sagte Fave. Der Hintergrund des Anschlagsversuchs war nach Angaben des Sprechers zunächst unklar. “Aber es sollte eindeutig das Rennen getroffen werden.” Nach der Explosion wurde der Lauf abgesagt.

Boston: Verheerender Anschlag 2013

Die USA hatten im April 2013 einen verheerenden Anschlag auf eine Sportveranstaltung erlebt: Beim Marathon in der Ostküstenstadt Boston explodierten zwei Bomben im Zielbereich und rissen drei Menschen in den Tod. 264 weitere Menschen verletzt. Einer der beiden Brüder, die das Attentat verübten, wurde auf der anschließenden Verfolgungsjagd von Polizisten getötet. Der andere, Dzhokhar Tsarnaev (Dschochar Zarnajew), wurde zum Tode verurteilt.

(APA)

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