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27. Stadtfest in Wien: Größer und lauter

Alles so schön bunt hier: Das will das Stadtfest auch 2010 erreichen.
Alles so schön bunt hier: Das will das Stadtfest auch 2010 erreichen. ©Linda Dziacek
Beim von der ÖVP ausgerichteten Stadtfest von 28. bis 30. Mai wird es neben Musik auch erstmals Literatur zu hören geben. Die Präsentation nutzen die Konservativen für laute Wahlkampftöne.
Das Programm für Samstag!
Das Programm für Sonntag

“Ein Wochenende voller Sprache, Sound und Bewegung”, verspricht die Wiener ÖVP-Chefin Christine Marek angesichts des von ihrer Partei ausgerichteten Stadtfests. Bei seiner 27. Auflage bespielen zwischen 28. und 30. Mai Bands unterschiedlicher Richtung knapp 20 Locations der Wiener Innenstadt, wobei der Hauptact heuer von Bauchklang gestellt wird. Mit dem Schweizerhof der Hofburg als neue Location wird erstmals auch der Literatur eine breite Bühne geboten. Ob des Urnengangs im Herbst kamen bei der Programmpräsentation am Montag neben musikalischen freilich auch Wahlkampftöne nicht zu kurz.

“Wir halten der lähmenden Einseitigkeit des rot regierten Wiens eine geballte Ladung an Energie entgegen”, konnte sich Marek einen Seitenhieb auf die Sozialdemokratie nicht verkneifen. Und damit nicht genug: Die Bundeshauptstadt sei mehr als seitenweise bunte Werbeflächen, nämlich ein spannender Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen. Diese Vielfalt wolle man bei der “kritischen und liebevollen Nabelschau” präsentieren, indem in Wien lebenden Künstlern internationaler Herkunft ein Podium geboten wird.

Längere Tradition als Donauinselfest

Außerdem reklamieren die Stadtkonservativen ihren Reigen als “größtes Stadtfest Europas”, das mit seinem Gründungsjahr 1978 zudem eine längere Tradition als das – von der SPÖ ausgerichtete – Donauinselfest aufweise, wie Marek betonte. Die Verschiebung des traditionellen Apriltermins ist übrigens ebenfalls der Politik geschuldet. Wegen der Bundespräsidentenwahl habe man sich entschieden, die Sache heuer auf Ende Mai zu verlegen, hieß es.

Musikalisch ist der Auftritt des heimischen Beatbox-Aushängeschilds Bauchklang am Samstagabend sicher eines der Highlights. Zuvor tritt Am Hof noch Binder & Kriegelstein auf. Sonntags wird dort ab 10.00 Uhr ein Gospel-Gottesdienst geboten. Der Heldenplatz steht hingegen großteils im Zeichen von Balkanbeats, während am Heldenplatz die Klassik dominiert. Neben der Jungen Philharmonie Wien und dem Jeunesse Chor bringt das Kammerorchester der mazedonischen Nationaloper zeitgenössische Kompositionen seines Heimatlandes zum Besten. Funk, Jazz, Klezmer, Latin-Sound und Wienerlied “nicht nur in Heurigenseligkeit” werden an den insgesamt 19 Locations ebenfalls geboten.

Neue Literaturleiste

Zu etablierten Standorten kommt dieses Jahr der Schweizerhof als Austragungsort hinzu. Bespielt wird er mit der neuen Literaturleiste, für die mit Thomas Glavinic, Wolf Haas oder Friedrich Achleitner eine Reihe namhafter österreichischer Autoren gewonnen werden konnte. Eingebunden sind auch die Nationalbibliothek und die Spanische Hofreitschule, die mit Kinderführungen locken. Fortgesetzt wird die im Vorjahr ins Leben gerufene Chill-out-Zone im Burggarten, wo man auf Liegestühlen relaxen und an den traditionell bestuhlten Londoner Hyde Park denken kann, wie Festorganisator und ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter heute vorschlug.

Abgerundet wird die Freiluftveranstaltung durch ein Kinderprogramm im Burghof, Straßenkünstler in der gesamten City und kulinarische Spezialitäten. Eintritt zu allen Programmpunkten ist frei – mit einer Ausnahme. Wer die ukrainische DJane Nastia Beauty im Club Passage erleben will, muss 13 Euro springen lassen. Erwartet werden an den drei Tagen mehr als eine Mio. Besucher.

Programmdetails unter www.stadtfest-wien.at.

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