Betroffene Eltern berichteten nach Rajapakses Worten, dass 64 Prozent der vermissten Kinder von den Tamilen-Rebellen der LTTE (Befreiungstiger von Tamil Eelam) rekrutiert worden seien. Die Zahlen seien mit Unterstützung des UN-Kinderhilfswerks Unicef ermittelt worden.
Es ist das erste Mal, dass die Regierung Zahlen zu Vermissten aus der letzten Phase des fast 26-jährigen Bürgerkrieges veröffentlicht. Angaben zu zivilen Opfern aus dieser Zeit machte Rajapakse nicht. Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen berichteten über Hinweise auf Tausende Zivilisten, die besonders in den letzten Kriegsmonaten zwischen die Fronten gerieten und ums Leben kamen.
Die Armee in dem südasiatischen Inselstaat hatte die LTTE im Mai 2009 mit einer blutigen Offensive militärisch besiegt. Insgesamt kostete der Bürgerkrieg mehr als 100.000 Menschen das Leben. Die LTTE hatte für einen eigenen Tamilen-Staat oder größtmögliche Autonomie im Norden und Osten des Landes gekämpft. Zeitweise hatte sie ein Drittel Sri Lankas unter ihrer Kontrolle.
APA/dpa