25-Jähriger kam mit Beziehungs-Aus nicht klar und stalkte Ex: Prozess in Wien vertagt

Dass die Frau, mit der er von 2019 bis zum vergangenen Frühjahr liiert war, im Mai die Beziehung für beendet erklärt hatte, akzeptierte ein 25-Jähriger nicht.
Ex-Freudnin gestalkt: 50 Anrufe pro Tag und unerwünschte Besuche
Er tauchte bis Ende August täglich an ihrer Adresse oder an ihrem Arbeitsplatz auf und rief zusätzlich im Schnitt 50 Mal am Tag an. "Er ist abhängig, er ist ihr total verfallen", sagte am Dienstag sein Verteidiger im Grauen Haus in Wien.
Die Frau sei "Gift für ihn", setzte der Anwalt fort: "Er weiß, dass er da Abstand bekommen muss. Er ist auch schon recht weit gekommen." Der Umstand, dass der dreifach vorbestrafte 25-Jährige sich derzeit aufgrund seiner letzten Verurteilung - es ging dabei um ein Eigentumsdelikt - in Strafhaft befindet, dürfte dabei keine unwesentliche Rolle spielen. Allerdings nutzt er die Telefonate, die er in der Justizanstalt führen darf, zumindest teilweise dazu, um die Nummer seiner Ex zu wählen.
Angeklagter tauchte bei Geburtstagsparty mit Messer auf
Zur beharrlichen Verfolgung war der 25-Jährige in seinem Prozess geständig. Unter anderem hatte er die letzte Geburtstagsparty der 24-Jährigen gecrasht, indem er mit einem Klappmesser vor dem Lokal auftauchte, in dem die Frau mit Freunden und Arbeitskollegen feierte. Er verlangte lautstark, sie müsse jetzt mit ihm mitkommen, ansonsten würde er ihrem Großvater etwas antun. "Wir waren Freunde", erklärte der Angeklagte dazu einem Schöffensenat (Vorsitz: Georg Olschak), "ich war nicht eingeladen. Da war ich sauer."
Versuchte Körperverletzung: 25-Jähriger ging mit Küchenmesser auf neuen Freund los
Den ebenfalls von der Anklage umfassten Vorwurf der versuchten absichtlichen schweren Körperverletzung stellte der 25-Jährig dagegen in Abrede. Als er seine Ex eines Tages abpasste, obwohl diese längst eine einstweilige Verfügung mit einem Annäherungsverbot erwirkt hatte, begegnete er nicht nur ihr, sondern auch ihrem neuen Freund. Da brannten ihm offenbar die Sicherungen durch. Da er diesmal ein Küchenmesser dabei hatte, ging er mit diesem auf den Mann los, um ihm - so zumindest die Überzeugung der Staatsanwaltschaft - einen Bauchstich zu versetzen. Der neue Freund konnte der Stichbewegung ausweichen und den Bewaffneten mit Pfefferspray außer Gefecht setzen.
Zeuge erschien nicht: Prozess in Wien vertagt
"Es war keine Zustichbewegung", behauptete der Angeklagte. Der andere Mann sei ihm "zu nahe gekommen. Ich wollte mich verteidigen, wenn er ein Messer hat. Aber er hatte keines. Er hat nur so ausgeschaut". Der neue Freund der 24-Jährigen kam seiner Zeugenladung nicht nach. Die Verhandlung wurde daher auf Mitte Dezember vertagt.
(APA/Red)