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25 Jahre: Donauinselfest feiert Jubiläum

Vor einem Vierteljahrhundert sah sich die Wiener SPÖ reif für die Insel und beging auf der erst in Teilen fertiggestellten Donauinsel 1983 ein "kulturelles Frühlingsfest". In den folgenden 25 Jahren ist die Veranstaltung unter dem Titel "Donauinselfest" zu einem der größten Freiluftevents Europas avanciert.

Und während im ersten Jahr anstelle der erwarteten 15.000 immerhin 160.000 Gäste das Gelände stürmten, sind es mittlerweile jährlich bis zu drei Millionen.

Begründet wurde das Donauinselfest vom nunmehrigen SP-Landesparteisekretär Harry Kopietz, der sich aus dem Volksbildungswerk zurückgezogen und auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters Helmut Zilk (S) den Verein Wiener Kulturservice ins Leben gerufen hatte. Zwischen Nord- und Schnellbahnbrücke traten 1983 noch ausschließlich heimische Kunstschaffende auf: Minisex, Tom Pettings Herzattacken und Heli Deinboek. Neben den Künstlern sahen sich die Besucher auch mit der Tatsache konfrontiert, dass auf der halbfertigen Insel weder Wasser, Strom noch WC-Anlagen zu finden waren, erinnerte sich Kopietz in der Jubiläumspublikation “Vergiss Woodstock! Die Geschichte eines Welterfolges: 20 Jahre Donauinselfest”.

In den Folgejahren wurde die Veranstaltung aber immer professioneller und die Stars internationaler. Die Palette reicht von Kim Wilde über die Beach Boys, vom Retorten-Duo Milli Vanilli bis hin zu Joe Cocker und Nena. Legendär gestaltete sich Falcos Inselauftritt 1993, der bei tosendem Gewitter stattfand, aber erst durch einen Blitzschlag unterbrochen wurde.

Ein Jahr zuvor, 1992, hatte Udo Jürgens mit einem Auftritt vor über 250.000 Zuschauern den bisher größten Zuspruch aller Künstler. Über vier Stunden lang sang der Künstler seine Hits und schwärmte danach vom “besten Konzert meines Lebens”.

Der emotional berührendste Moment war jedoch vermutlich Rainhard Fendrichs Gedenkkonzert für seinen Freund Georg Danzer im Jahr 2007. Der Liedermacher war am Vortag, dem Beginn des Festes, überraschend seiner Krebserkrankung erlegen. Dabei zählte Danzer lange Jahre mit fünf Auftritten zu den Stammgästen des Donauinselfestes.

Allerdings reichte er damit nicht an die absoluten Rekordhalter der Veranstaltung heran. Die drei Steirer STS waren nach Erinnerung der Veranstalter bei nahezu jedem Inselfest mit dabei.

Als im wahrsten Sinn des Wortes “Highlight” des Inselfestes galt in den Jahren aber immer das große Feuerwerk. Im Jubiläumsjahr werden die pyrotechnischen Darbietungen am Nachthimmel jedoch entfallen – die Veranstalter verweisen auf Sicherheitsbedenken wegen der großen Zuschauerzahl. Diese summierte sich im vergangenen Vierteljahrhundert immerhin auf mehr als 50 Millionen – trotz schlechter Jahre wie 1987, 1996 oder 2007, als sogar Sturm- und Hagelschauer über das Festgelände zogen. Damals wurden am Tag vor Beginn des Festes einige Bühnenaufbauten schwer beschädigt.

Jedoch nicht nur die Besucherzahlen sind beeindruckend: So mussten drei Millionen Brathühner und 1,75 Millionen Steckerlfische ihr Leben für die Festgäste lassen. Hinzu kommen sieben Millionen Würstchen, eine Millionen Kebabs und nicht zuletzt zehn Millionen Krügerl Bier, denen lediglich 15 Millionen alkoholfreie Getränke gegenüberstehen. Deren Zahl soll in Zukunft noch deutlich steigen, zumal seit vergangenem Jahr eine neue Hausordnung auf dem Fest herrscht, die helfen soll, Alkoholexzesse zu verhindern. So dürfen keine harten Getränke mehr auf die Insel mitgenommen werden und günstiges Alkoholfreies wird ausgeschenkt.

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