25.000 Gläubige bei Palmsonntagsmesse mit Papst Franziskus am Petersplatz

Franziskus trug einen weißen Mantel, über den er die rote Stola für die Segnungsliturgie gelegt hatte. Zur Begrüßung schwenkten die in Rom versammelten Pilger Ölzweige. Diese erinnern an den Einzug Jesu in Jerusalem.
Papst Franziskus feierte Palmsonntagsmesse am Petersplatz
Eine Prozession von etwa 100 Jugendlichen, Bischöfen und Kardinälen zog auf dem Petersplatz bis zum Altar vor dem Petersdom. Der Platz vor dem Petersdom ist mit Blumen geschmückt. Schon in den Tagen vor der Feier wurden Tausende Stühle für die Besucher aufgestellt.
Wegen Heiserkeit hielt Papst keine Predigt, verurteilte Anschlag in Moskau
Während der Messe verzichtete Franziskus wegen Heiserkeit auf das Halten der Predigt. Schon in den vergangenen Tagen hatte er wegen einer Bronchitis seine Texte nicht selber sprechen können, sie wurden von Mitarbeitern verlesen.
Beim Angelus-Gebet verurteilte das Kirchenoberhaupt den Anschlag in Moskau. "Ich versichere meine Gebete für die Opfer des terroristischen Anschlags, der letzte Nacht in Moskau verübt wurde. Möge der Herr sie in seinen Frieden aufnehmen und ihre Familien trösten. Und möge er die Herzen derer bekehren, die diese unmenschlichen Taten organisieren und ausführen, die Gott beleidigen, der befohlen hat 'Du sollst nicht töten'", so der Papst.
Franziskus richtete auch einen Appell für den Frieden in der "gepeinigten Ukraine, wo so viele Menschen aufgrund der Intensität der Angriffe auf die Infrastrukturen, die nicht nur Tod und Leid verursachen, sondern auch das Risiko einer noch größeren humanitären Katastrophe in sich bergen, ohne Strom sind".
Der Papst rief auch zu Gebeten für Gaza und für alle anderen Kriegsschauplätze auf. Er drückte auch seine Verbundenheit mit der Gemeinde von San José de Apartado in Kolumbien aus. Vor einigen Tagen wurden hier zwei Helfer, eine junge Frau und ein junger Mann, ermordet.
Christen starten mit Palmsonntag in "Heilige Woche"
Rund 1,7 Milliarden katholische und evangelische Christen in aller Welt beginnen am Palmsonntag die "Heilige Woche", den Höhepunkt des Kirchenjahres. Am Sonntag vor Ostern werden traditionell Palmzweige in der kirchlichen Prozession mitgetragen, mit Weihwasser gesegnet und in den Häusern anschließend hinter Kruzifixe gesteckt. Die Palmsonntagsliturgie erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und bildet den Auftakt der Liturgie für die Karwoche.
Wegen seiner Gesundheit ist noch offen, ob der 87-jährige Franziskus am Kreuzweg am Kolosseum teilnehmen wird. Im Vorjahr entschied er sich, nicht an der Zeremonie teilzunehmen, weil das Wetter zu kalt war. Für die kommende Woche ist milderes Wetter angekündigt, und der Termin ist vorerst bestätigt.
Der Papst soll am Gründonnerstag eine Messe im Frauengefängnis Rebibbia in Rom feiern. Die Messe am Gründonnerstag markiert den Beginn des österlichen Triduums, der drei Tage, an denen die Christen der Passion, des Todes und der Auferstehung Jesu gedenken. Dabei wäscht der Papst laut Tradition Gefängnisinsassinnen die Füße. Die Fußwaschung geht auf eine Geste von Jesus Christus an seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl zurück und ist ein Zeichen der Demut und Verbundenheit.
(APA/Red)