Zwölf Opfer, unter ihnen zwei Kinder, seien südöstlich der umkämpften Stadt Idlib durch eine Fassbombe getötet worden, berichtete am Mittwoch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
UNO-Resolution
Das Sprengstofffass traf demnach ein Gebäude, in dem die späteren Opfer Zuflucht gesucht hatten. Der Abwurf von Sprengstofffässern über bewohntem Gebiet durch die syrische Armee wurde wiederholt von Menschenrechtsgruppen und in einer UNO-Resolution verurteilt.
Elf weitere Menschen getötet
In mehreren von Rebellen kontrollierten Vierteln der Provinzhauptstadt Idlib wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle bei Angriffen der Luftwaffe elf weitere Menschen getötet. Südwestlich der Stadt sei außerdem eine Frau von einer Rakete tödlich getroffen worden. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.
Mit Giftstoffen gefüllte Fassbomben
Ein Vertreter des Militärs bestätigte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana die Angriffe auf Rebellen in und um Idlib. Islamistische Extremisten um die Al-Nusra-Front hatten die Stadt vor zwei Wochen eingenommen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, dass die Armee im Kampf um Idlib mehrfach auch mit Giftstoffen gefüllte Fassbomben eingesetzt habe. Bereits am Dienstag waren laut der Beobachtungsstelle in der südlichen Provinz Daraa bei einem Angriff mit Fassbomben acht Kinder und zwei Erwachsene getötet worden.
Millionen Zivilisten in Flucht getrieben
Der Syrien-Konflikt hatte Mitte März 2011 mit Protesten gegen die Staatsführung begonnen und sich rasch zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Seither wurden nach Angaben von Aktivisten mehr als 215.000 Menschen getötet. Millionen Zivilisten wurden in die Flucht getrieben. (APA)