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21 Überfälle: Prozess gegen zehnköpfige Jugendbande hat begonnen

Zehn Burschen müssen sich ab Donnerstag vor dem Landesgericht Wien wegen 21 Überfällen verantworten.
Zehn Burschen müssen sich ab Donnerstag vor dem Landesgericht Wien wegen 21 Überfällen verantworten. ©APA/Herbert Neubauaer
Am Donnerstag begann der Prozess gegen zehn Jugendliche. Den Burschen werden in unterschiedlicher Besetzung 21 teils gewaltätige Überfälle auf andere Jugendliche vorgeworfen. Besonders auf Smartphones hatten sie es abgesehen. Alle zehn zeigten sich bereits am ersten Prozesstag geständig.
Jugendbande gefasst

Die zehn Burschen, damals 14 bis 17 Jahre alt, hatten im Oktober und November 2011 in wechselnder Kombination zahlreiche andere Jugendliche beraubt. Insgesamt waren 21 Überfälle angeklagt. Schauplatz des ersten Überfalls war die Donauinsel. “Wir hatten kein Geld in der Tasche und so sind wir auf die Idee gekommen”, meinte ein Bursch. So schüchterten vier Burschen ein Trio ein, das zufällig des Wegs kam, sogar ein Messer wurde gezückt. Die Beute: Ein wenig wertvolles Handy, das pro Kopf nur fünf bis zehn Euro einbrachte. “Hat sich das ausgezahlt, die ganze Geschichte?”, wollte Richterin Zwangsleitner wissen. “Nein”, so der Beschuldigte kleinlaut.

Jugendbande schreckte vor Gewalt nicht zurück

Zu weiteren Überfällen kam es unter anderem im Floridsdorfer Wasserpark sowie auf der Prater Hauptallee. Bei ihren Taten bedrohten die Jugendliche ihre Opfer mit verschiedenen Waffen: Messer, Schlagstöcke und -ringe wurden vorgezeigt. Bei Gegenwehr schreckten sie vor Gewalt nicht zurück. Vor allem auf iPhones hatten sie es abgesehen, ein Opfer musste aber sogar seine Handschuhe abliefern.

Mitglieder der Jugendbande aus schwierigen Verhältnissen

Während des Prozesses wurde auch auf die schwierigen Verhältnisse, aus denen die Täter stammen sollen, eingegangen. Zwei der Angeklagten machten eine Lehre, die anderen gingen mehr oder weniger regelmäßig in die Schule oder versuchten, ihren Hauptschulabschluss nachzuholen. “Sie stammen aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Klar, dass – wenn vier Personen auf 38 Quadratmetern leben – sie auf die Straße gehen und Unsinn machen”, sagte einer der zehn Rechtsvertreter.
(APA)

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