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2017 war Jahr der Unwetter: 20 Millionen Warnmeldungen verschickt

In Wien tobte im Herbst 2017 Sturm Herwart.
In Wien tobte im Herbst 2017 Sturm Herwart. ©APA/HANS PUNZ
Das Jahr 2017 war ein Jahr der Unwetter. Mehr als 20 Millionen Warnmeldungen hat der Wetterdienst UBIMET in Österreich verschickt. Knapp drei Viertel davon waren Gewitterwarnungen.

Im Bundesländer-Ranking führt die Steiermark mit 18 Prozent aller versendeten Unwetterarnungen vor Oberösterreich und Tirol. Im Sommer wechselten sich schwere Gewitter mit extremer Hitze ab.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der von UBIMET verschickten Warnmeldungen für Starkregen, Sturm, Starkschneefall und Glatteisregen mehr als verdoppelt, die Anzahl der Gewitterwarnungen stieg um mehr als die Hälfte. Von den rund 20 Millionen Warnmeldungen entfielen 72 Prozent auf Gewitter, 10 Prozent auf Starkregen, 7 Prozent auf Sturm, 6 Prozent auf Starkschneefall und 5 Prozent auf gefrierenden Regen.

Um 37 Prozent mehr Blitze in Österreich als 2016

„Gewitter waren für die markantesten Wetterereignisse 2017 verantwortlich, dies spiegelt sich auch in einer weiteren beeindruckenden Zahl wider“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Mehr als 1,8 Millionen Blitze entluden sich im zu Ende gehenden Jahr in Österreich, gegenüber 2016 bedeutet das eine Zunahme von 37 Prozent.“ Wie bei der Anzahl der Warnungen führt die Steiermark auch bei der Blitzbilanz das Ranking an. Die steirische Landeshauptstadt verteidigte gleichzeitig erfolgreich ihren Titel, Graz ist zum wiederholten Male die „Blitzhauptstadt Österreichs“.

Orkanböen von 133 km/h in Österreich

Die stärkste im Flachland gemessene Windböe wurde ebenfalls mit einem Gewitter registriert. Ein kräftige Gewitterlinie rauschte am 30. Juli durch das Inntal, die Wetterstation am Innsbrucker Flughafen maß 166 km/h. Ein weiteres heftiges Gewitter ging am 23. Juni in Zeltweg mit einer Orkanböe von 133 km/h einher. Gewitterböen stellten somit von der Stärke vielerorts die klassischen Herbst- und Winterstürme in den Schatten.

Starke Hagel- und Regenmassen im Jahr 2017

Doch auch Hagel- und Regenmassen prägten das Wetter in diesem Jahr. „Am 24. Juli zogen heftige Gewitter von Italien nach Kärnten und in die Weststeiermark, dabei wurden in Flattnitz 129 Liter pro Quadratmeter (l/qm) gemessen, in Friesach 95 und in St. Georgen ob Judenburg noch 94 l/qm,“ erinnert sich Spatzierer. „In nur 24 Stunden prasselte in dieser Region in etwa so viel Regen vom Himmel wie durchschnittlich im ganzen Juli.“

2017 war Jahr der Temperaturextreme in Österreich

Was die Temperaturen anbelangt, so liegen zwischen dem tiefsten und höchsten gemessenen Wert stolze 65 Grad. Arktische Luftmassen ließen die Temperaturen im Jänner in den Keller rasseln, der Kältepol lag mit -26,4 Grad in Tannheim, gefolgt von Ehrwald mit -25,9 Grad. Eine markante Hitzewelle gipfelte schließlich am 3. August in den höchsten Temperaturen des Jahres. Die Wiener Innenstadt erreichte glühend heiße 38,9 Grad, womit sogar der österreichische Allzeitrekord von 40,5 Grad aus dem Jahre 2013 in Bad Deutsch-Altenburg in greifbare Nähe rückte.

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