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200 Tote befürchtet: Dutzende Tote bei Doppelanschlag in Nigeria

Zeitung meldet über 200 Tote bei Anschlag in Nigeria.
Zeitung meldet über 200 Tote bei Anschlag in Nigeria. ©AP
In der nigerianischen Hauptstadt Abuja hat ein Doppelanschlag auf einen Busbahnhof am Montag zahlreiche Menschen in den Tod gerissen. Die tatsächliche Opferzahl blieb vorerst unklar, befürchtet werden über 200 Opfer.

Es habe “dutzende Tote” bei der Explosion von zwei Bomben an dem Busbahnhof gegeben, sagte ein Sprecher der Nationalen Krisenmanagementbehörde (NEMA), die “Premium Times Nigeria” schrieb von über 200 Toten.

Über 200 Tote befürchtet

Eine Mitarbeiterin des National Hospital, die anonym bleiben wollte, erklärte am Montagabend, sie habe persönlich in der Leichenhalle über 200 Tote gezählt. Der Chefarzt des Maitama General Hospital, Adetoun Sotimehin, erklärte, in seinem Krankenhaus seien 14 Leichen eingetroffen, während der Chef des Asokoro General Hospital von 27 Toten in seiner Klinik sprach. Polizei und Behörden hatten die offizielle Opferzahl am Nachmittag zunächst mit 71 beziffert.

Boko Haram hinter Anschlägen vermutet

Wer hinter den Anschlägen steckte, war unklar, doch hat die islamistische Gruppierung Boko Haram bereits zahlreiche Attentate in Abuja und anderen Städten verübt.

AP
AP ©Anschlag in Abuja reißt dutzende Menschen in den Tod. Foto: AP

Bomben explodierten zur Stoßzeit

Ein AFP-Reporter berichtete von Spuren einer großen Explosion in dem Busbahnhof am Rande der Hauptstadt. Mehrere Fahrzeuge seien zerstört und Geschäfte beschädigt worden. Im Fernsehen war zu sehen, wie dichter Rauch aus dem Busbahnhof dringt. Dem NEMA-Sprecher zufolge war der Busbahnhof zur Zeit der Explosionen voller Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren.

60 Tote bei Angriffen auf mehrere Dörfer

Erst am Sonntag waren bei einem Angriff auf mehrere Dörfer im Nordosten Nigerias mindestens 60 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Behörden stürmten die Angreifer mit Geländewagen, Motorrädern und zwei gepanzerten Fahrzeugen in die Dörfer im Bundestaat Borno nahe der Grenze zu Kamerun, schleuderten Brandsätze in die Häuser und schossen wahllos auf die fliehenden Bewohner. Behördenvertreter machten Boko Haram für die Gewalttat verantwortlich.

Die blutige Spur der Boko Haram

Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe verübte regelmäßig blutige Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen. Im Jahr 2011 sprengte sich in Abuja ein Selbstmordattentäter der Gruppe mit einem Auto vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in die Luft und riss mindestens 26 Menschen mit in den Tod. Ein erneuter Anschlag in Abuja würde die Behauptung der Behörden widerlegen, wonach die Gruppe zuletzt geschwächt wurde.

(APA/red)

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