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200 Teilnehmer bei Demo

Die Abschaffung von Abschiebungen - das haben heute Nachmittag Demonstranten in Wien gefordert.
Demonstration am 5. Mai 2010
Aufruf zur Demonstration bei Schubhaftzentrum
Demonstration am 29. April 2010

Rund 200 Aktivisten trafen sich, um aus aktuellen Anlass gegen die Abschiebung zweier Asylwerber aus Nigeria, die am vergangenen Donnerstag in Schubhaft genommen worden waren, zu protestieren. Di-Tutu Bukasa, Vereinsobmann des FC Sans Papiers, wo die beiden gespielt hatten, deponierte beim Asylgerichtshof seine Forderung nach dem Bleiberecht für die Betroffenen. Die Demo löste sich kurz nach 15.00 Uhr auf.

Treffpunkt für die Teilnehmer war das Polizeianhaltezentrum (PAZ) Roßauer Lände, wo sie mit Transparenten den Verkehr blockierten. Von dort ging es dann in Richtung Schwedenplatz, weiter über den Ring zum Schwarzenbergplatz und dann in Richtung Laxenburger Straße zum Asylgerichtshof. Die Demonstranten forderten auf ihren Plakaten “Solidarität” sowie die Abschaffung von Abschiebungen. “No border. No nation. Stop deportation” riefen sie unter anderem. Bei der Behörde angekommen, hinterließ man die Forderung nach dem Bleiberecht für die Betroffenen, erklärte Bukasa gegenüber der APA.

Hintergrund der Aktion war die geplante Abschiebung von zwei Nigerianern, die am Donnerstag bei einem Fußballtraining des FC Sans Papiers in Wien Hernals festgenommen worden waren. In Folge hatten spontan rund 250 Demonstranten am Hernalser Gürtel gegen die Überstellung eines der Männer vom PAZ Hernals ins PAZ Roßauer Lände protestiert. Die Versammlung am Gürtel wurde von der Exekutive aufgelöst, 42 Personen wurden dabei vorläufig festgenommen.

Laut Angaben der Polizei sollen am Dienstag insgesamt 21 Personen aufgrund negativer Asylbescheide abgeschoben werden, unter ihnen auch die beiden Nigerianer. Um einen störungsfreien Abtransport zu gewährleisten, war die Polizei mit einem entsprechenden Aufgebot vor dem Schubhaftzentrum im Einsatz, erklärte Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Die Demonstranten wollen ihre Aktivitäten am Abend am Flughafen Wien-Schwechat fortsetzen, so Bukasa. Auch am Mittwoch ist eine Kundgebung in Wien geplant.

Als “zynisch” hat der Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser die geplante Abschiebung ausgerechnet einen Tag vor dem Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus bezeichnet. Er kritisierte in einer Aussendung das Vorgehen der Polizei und ortet Diskriminierung: “Rechtsberater werden im Kreis geschickt, verspätet zugelassen und Informationen mutwillig vorenthalten.”

Solidarisch zeigte sich auch das Österreichische Autorennationalteam. “Wir protestieren mit allem Nachdruck gegen das polizeiliche Vorgehen gegen den FC Sans Papiers und fordern die Rücknahme aller bereits in Gang gesetzten Maßnahmen ebenso wie die Garantie keiner neuerlichen solchen Einsätze auf österreichischen Fußballplätzen”, hieß es unter anderem in einer Aussendung.

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