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20 Millionen Schnittblumen

Den Tag nach dem Aschermittwoch sollten sich die Männer heuer rot anstreichen - es ist der 14. Februar, Valentinstag.

Wer nach dem Heringsschmaus auf ein duftendes Mitbringsel vergisst, könnte sonst schnell wieder in „Katerstimmung“ sein. Die Österreichischen Erwerbsgärtner stehen jedenfalls schon bereit, rund 20 Millionen Schnittblumen werden wieder über den Mann an die Frau gebracht.

Zwei Wurzeln werden zur Entstehung dieses Brauches angegeben. Ein Mönch namens Valentinus soll im 3. Jahrhundert Ratschläge in Sachen Liebe gegeben und Paare christlich getraut haben. Am 14. Februar 269 wurde er auf Befehl von Kaiser Claudius enthauptet. Andere Quellen beziehen sich auf das Fest Lupercalia zu Ehren der römischen Göttin Juno, der Beschützerin der Ehe.

Egal ob winterliche oder frühlingshafte Temperaturen, die beachtliche Menge von fünf Millionen Tulpen, vier Millionen Narzissen und zwölf Millionen Topfpflanzen werden für diesen Tag in beheizten Gewächshäusern der Österreichischen Erwerbsgärtner gezogen. Die Ausrede, “Schatz, ich habe keine Blumen gekriegt”, lässt sich nicht verwenden.

Schon einige Tage vor dem 14.Februar sei deutlich mehr Betrieb im Geschäft zu merken, erklärte Elisabeth Schneider von der Blumenstube Schipper in Wien-Donaustadt im Gespräch mit der APA. Der „Run“ finde aber traditionell am Valentinstag nach Büroschluss statt. Frühlingssträuße mit Iris, Märzenbecher und Tulpen seien besonders beliebt. Natürlich stehen auch rote Rosen hoch im Kurs, wenn Kavaliere ihre Angebetete oder Angetraute beschenken wollen.

Wer wem Blumen schenkt, dafür gibt es keine Grenzen. Laut den Österreichischen Erwerbsgärtnern eignet sich der Valentinstag auch für eine kleine Aufmerksamkeit vom Chef gegenüber seiner Sekretärin oder vom Stammgast zur Kellnerin. Natürlich wird kein Mann es ablehnen, wenn eine Frau ihm Blumen schenkt.

Wenn auf den Straßen die Menschen vermehrt mit Blumensträußen unterwegs sind, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in den Kalender. Sonst droht den Vergesslichen ein ähnliches Schicksal wie dem armen Mönch Valentinus…

Blumen sind übrigens nicht in allen Ländern zum 14. Februar “in”. In Amerika und Großbritannien macht etwa die Grußkartenindustrie das große Geschäft. Überhaupt ganz anders sieht der Brauch in Japan aus. Frauen schenken ihren männlichen Kollegen und Vorgesetzten Schokolade. Einen Monat später, am “Weißen Tag”, revanchieren sich die Söhne Nippons mit Dessous als Gegengabe.

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