20-Jähriger überfiel Wettbüro
Weil er in einer Nacht 110 Euro an Automaten verspielt hatte, war der 20-jährige Sorin L. aus Wien-Leopoldstadt „angefressen“. Deshalb nahm er am Wochenende aus der Küchenlade ein Messer und beschloss, sich das Geld bei einem Überfall auf ein Wettbüro zurückzuholen. Bereits am Dienstagnachmittag klickten für den Verdächtigen die Handschellen, berichtete Dr. Hannes Scherz von der Kriminaldirektion 1.
L. kam vor sieben Jahren nach Österreich, begann eine Lehre als Kfz-Mechaniker und hielt sich nach seinem Grundwehrdienst mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Zuletzt bezog er Sozialhilfe und lebte mit seiner Mutter in einer Wohnung in der Leopoldstadt. Immer wieder zog es den 20-Jährigen zu Spielautomaten und in Wettbüros – wie in jenes in der Rueppgasse in seinem Wohnbezirk. Dort hielt sich L. auch in der Nacht auf Samstag auf.
Unzufrieden, dass er sein eben erst vom Konto abgehobenes Geld verspielt hatte, kehrte der junge Mann in seine Wohnung zurück. Dort nahm er ein Sägemesser mit 30 Zentimeter langer Klinge aus dem Küchentisch. Gegen 5.00 Uhr betrat L. erneut das Wettbüro, hielt einem Angestellten die Waffe an den Hals und griff in die Kassa.
Das Opfer verhielt sich zunächst ruhig, konnte aber in einem günstigen Moment seinem Widersacher das Messer aus der Hand schlagen. Dabei verletzte sich der Angestellte am Finger, die Wunde wurde später genäht. Der Überfallene wollte den Täter verfolgen, hatte mit Schlapfen allerdings nicht das richtige Schuhwerk. Doch auf Grund der Personenbeschreibung forschten die Beamten den Verdächtigen rasch aus.
Redaktion: Michael Grim