70 Prozent der radioaktiven Ablagerung gingen über Weißrussland nieder. Der lange Schatten von Tschernobyl strahlt noch tausende von Jahren über einem Gebiet, das so groß ist wie Vorarlberg. 5000 Jahre lang sollte dort überhaupt kein Mensch mehr leben, weiß der Münchner Strahlenbiologe Prof. Dr. Edmung Lengfelder.
Unter Berücksichtigung verschiedenster Quellen kann die Zahl der Menschen, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Folge der Katastrophe bis Ende 2004 starben, bei 50.000 bis 100.000 angenommen werden. Wer hier nur 32 Tote nennt, verbreitet zynische Falschmeldungen, kennzeichnend für Lobbyisten nuklearer Interessen, so Lengfelder, der über das Otto Hug Strahleninstitut in München und Gomel Schilddrüsendiagnostik und -behandlung auf die Beine gestellt hat.
21 Vorarlberger – darunter die Landesräte Manfred Rein und Erich Schwärzler, Vertreter aller vier im Landtag vertretenen Parteien, mehrere Bürgermeister, Energieexperten, Selbstbesteuerer der Aktion Vorarlberg hilft Strahlenopfern, treue Spender und Umweltaktivisten weilten in den vergangenen fünf Tagen an den Orten den Geschehens: Bei den Professoren und Studenten der Universität für Umweltwissenschaften und in dem im Aufbau befindlichen Energiepark Volma. Hier lernt die Jugend den Umgang mit der Nutzung erneuerbarer Energie für eine menschen- und sozialverträgliche Energiezukunft.
Trotz des unendlichen Elends haben die Menschen im Südosten Weißrusslands ihr Schicksal selbst in die Hand genommen. Was weiterhin fehlt, sind hochwertige Medikamente sowie medizinische Apparaturen und technische Hilfe zur Selbsthilfe.