Die Täter, überwiegend Rumänen, lockten laut Staatsanwaltschaft seit 2004 Frauen – nach unbestätigten Medienberichten mindestens 70 – unter dem Vorwand einer Beschäftigung in der Gastronomie nach Deutschland. Unter Androhung von Repressalien für ihre Familien in ihrer Heimat nötigten die Täter sie jedoch, als Prostituierte in Bordellen in Heidelberg, Berlin-Schönefeld, Recklinghausen, Kaiserslautern und Barsinghausen in Niedersachsen zu arbeiten.
Vor dem Landgericht Stuttgart läuft seit Mitte Februar ein Prozess gegen sechs Betreiber von Flatrate-Bordellen – drei Frauen und drei Männer. Die 22 bis 30 Jahre alten Angeklagten sollen Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 2,3 Millionen Euro hinterzogen haben, indem sie die Prostituierten in Fellbach bei Stuttgart, Wuppertal, Heidelberg und Berlin als Scheinselbstständige führten. Den Kunden wurden zum Pauschalpreis von 70 bis 100 Euro unbegrenzte sexuelle Dienstleistungen plus Essen und Trinken angeboten. Das Urteil wird für den 6. Mai erwartet.