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19 Tote bei Selbstmordanschlag in Somalia

Ein Selbstmordattentäter hat in einem Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu 19 Menschen in den Tod gerissen und 40 weitere verletzt. Unter den Toten waren nach offiziellen Angaben auch drei Minister der somalischen Regierung, die in der Hauptstadt aber kaum mehr als ein paar Straßenzüge kontrolliert. Der Attentäter zündete die Bombe auf einer Examensfeier für Universitätsabsolventen.

Das Hotel, in dem die Feier am Donnerstag stattfand, war nach Berichten eines Reuters-Reporters voll mit Hochschülern, ihren Eltern und offiziellen Vertretern besetzt. Augenzeugen hatten einen Mann gesehen, der das Hotel betreten und einen am Körper getragen Sprengstoffgürtel gezündet hat. Unter den Toten ist nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al Arabiya auch einer seiner Kameramänner. Auch ein Journalist des somalischen Radiosenders Shabelle starb bei dem Attentat. Insgesamt hatten etwa 100 Studenten, Dozenten und Gäste an der Feier teilgenommen, von denen Dutzende teils schwer verletzt wurden.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, verantwortlich wurde aber die islamistische Gruppe Al-Shabaab gemacht, die als somalischer Al-Kaida-Ableger gilt. Sie hatte im September bei einem Anschlag auf das Hauptquartier der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) 17 Soldaten getötet. Im Juli kamen bei einem Anschlag der Gruppe im zentralsomalischen Baladwayne der Sicherheitsminister und mindestens 30 weitere Menschen ums Leben.

Die Regierung in Somalia hat über weite Teile des Landes die Kontrolle an islamistische Rebellen verloren, die in dem afrikanischen Land einen Gottesstaat errichten wollen. Die Aufständischen setzen in vielen Regionen mit teils grausamer Brutalität die Scharia um.

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