AA

188 Tote bei Discobrand in Argentinien

Die Zahl der Todesopfer bei dem verheerenden Feuer in einer Disco in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist auf 188 gestiegen. Das teilte die Polizei am späten Samstagabend mit.

Die Krankenhäuser sprachen hingegen von 177 Todesopfern. Bei der größten Brandkatastrophe in der Geschichte des Landes waren in der Nacht zum Freitag auch mehr als 700 Menschen verletzt worden. 54 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt. Das Unglück war durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern während eines Rockkonzerts ausgelöst worden. Die Stadt verbot zunächst alle weiteren Konzerte dieser Art in Discos und ordnete deren Schließung für 15 Tage an.

Der Betreiber der Discothek „Republica Cromagnon“, Omar Chaban, wurde nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Samstag auf Anordnung der Justiz festgenommen. Ihm wird Totschlag und Körperverletzung zur Last gelegt. Die Polizei habe außerdem drei Jugendliche identifiziert, die den Brand durch so genanntes Bengalisches Feuer vermutlich verursacht hätten. Es sei jedoch noch unklar, ob die drei unter den Opfern seien, hieß es weiter.<> Der Bürgermeister von Buenos Aires, Anibal Ibarra, führte das Unglück auf „unverantwortliche Handlungen“ von Besuchern, verbarrikadierte Notausgänge sowie die Überfüllung des Lokals zurück. Die Schuldigen würden zur Rechenschaft gezogen, versprach er. Entsprechende Straftaten können in Argentinien mit bis zu 20 Jahren Gefängnis geahndet werden. Vorwürfe, die Stadt sei wegen mangelnder Kontrollen an der Tragödie mitschuldig, wies Ibarra zurück.

In der Disco „Republica Cromagnon“, die für 1300 Besucher zugelassen war, hatten sich Medienangaben zufolge zwischen 3000 und 6000 zumeist jugendliche Besucher zu einem Konzert der Rockband „Callejeros“ versammelt. Die meisten Opfer starben an Rauchvergiftungen, als unter der Decke Isolierungsmaterial aus Styropor und Plastiknetze zur Dekoration Feuer fingen.

Unter den Todesopfern befanden sich auch mehrere Kleinkinder, die von ihren Eltern für die Zeit des Konzerts in einem provisorischen Kinderhort in der Damentoilette des Lokals abgegeben worden waren. Die feuerpolizeiliche Genehmigung des Lokals sei abgelaufen gewesen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • 188 Tote bei Discobrand in Argentinien
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.