Blankes Entsetzen im Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht: “Das gibt dem Ganzen eine völlig neue Dimension”, sagte die Abgeordnete Simone Brand. Bisher liegen demnach acht Anzeigen wegen Vergewaltigung vor, doch hätten die Täter ihre Opfer dabei in erster Linie angefasst. Der Fall der 18-Jährigen wäre die erste Vergewaltigung mit Koitus, berichtet der WDR.
Frauke Mahr (63), Koordinatorin der Kölner Beratungsstelle „Lobby für Mädchen“, berichtet im U-Ausschuss von der jungen Frau, die anonym bei der Beratungsstelle anrief: “Sie wurde von ihrer Freundin getrennt, hin und her gestoßen von Mann zu Mann”. Dann wurde sie auf dem Boden vergewaltigt. “Sie sah wenige Meter neben ihr noch ein anderes Mädchen liegen, versuchte, dem anderen Mädchen zu signalisieren – mach die Augen zu. Die Männer drehten ihr den Kopf weg, richteten ihn auf den Täter”.
Ein Polizist riss später den Vergewaltiger von der 18-Jährigen weg. Die junge Frau soll, wie “bild.de” berichtet, in Panik weggerannt sein. Später wurde im Krankenhaus eine Schwangerschaft festgestellt, die beendet wurde – Anzeige erstattete sie aus Scham nicht.
Opfer schweigen aus Scham
Viele Opfer schwiegen aus Scham und aus Furcht, die Tat den Behörden in Einzelheiten schildern zu müssen, so Mahr laut dem Kölner “Express”. “Je gravierender der Missbrauch, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Anzeige”, sagte die Sozialpädagogin. Ihr seien konkret zwei Fälle bekannt, in denen Opfer des Mobs keine Anzeige erstattet hätten.