Manfred Krahbichler, Landesleiter der Nordtiroler Bergwacht, schätzte im Gespräch mit der APA am Mittwoch, dass in der Saison pro Tag allein aus dem Osttiroler Wipptal 500 Kilo Pilze über die Grenze nach Italien gebracht werden. Aus dem Pustertal sollen es doppelt so viele sein.
Das Problem der Bergwacht sei, dass sie Personen nur im Wald kontrollieren dürfe. Die Nachschau in Autos oder in Unterkünften ist ihnen dagegen untersagt. Bis Ende August wurden in Nordtirol laut Krahbichler 246 Kontrollen durchgeführt, bei denen insgesamt 15 Kilo Pilze abgenommen wurden.
“Bei der Kontrolle im Wald halten sich die meisten an die vorgeschriebene Zwei-Kilo-Grenze”, sagte Krahbichler, nicht zuletzt aufgrund der Präsenz der Bergwacht. Die Sammler würden ihre Ausbeute einfach immer wieder in ihren Fahrzeugen oder der Unterkunft verstauen und danach wieder weiter pflücken. Ab der kommenden Saison wollen die Tiroler deshalb verstärkt mit den italienischen Forstbehörde, dem sogenannten “Corpo Forestale dello Stato”, zusammenarbeiten, um den regen Schwammerlexport einzudämmen. Diese seien mit mehr Befugnissen ausgestattet, erklärte Krahbichler.
In Südtirol wurden bis Ende September laut der Abteilung Forstwirtschaft 163 Kilo eingezogen und Verwaltungsstrafen in Höhe von insgesamt 17.688 Euro verhängt. In Südtirol gelten für Pilzsammler strengere Bestimmungen als in Nordtirol. Es darf nur an geraden Tagen gesucht werden und außerhalb der Wohnsitzgemeinde höchstens ein Kilo pro Person und Tag. Außerdem muss an die Gemeinde, in der man auf die Suche geht, eine fixe Tagesgebühr in Höhe von acht Euro entrichtet werden. Wer diese Gebühr nicht bezahlt, wird mit 57 Euro bestraft, dazu kommen noch 34 Euro pro Kilo gesammelter Schwammerln.