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17-Jährige zur Prostitition gezwungen

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Mit Brutalität haben sich zwei Rumänen in Wien als Zuhälter betätigt - Junge Landsfrauen wurden nach Wien gelockt, wo sie auf den Strich geschickt wurden - Zuhälter stach Mädchen in den Oberschenkel.

Eine 17-Jährige wurde von einem der Männer misshandelt und trotz schwerer Verletzungen zur Prostitution gezwungen. Die Verdächtigen sitzen in Haft, berichtete am Dienstag Mag. Josef Koppensteiner vom Kriminalkommissariat West.

Schwellungen im Gesicht, Stichwunden im Unterschenkel
Das Mädchen wurde am 20. Jänner im Zuge einer Routinekontrolle auf der Mariahilfer Straße in Rudolfsheim-Fünfhaus als Geheimprostituierte aufgegriffen. Die Frau hatte Schwellungen im Gesicht, so dass sie kaum sprechen konnte. Außerdem wurden zwei Stichwunden im linken Unterschenkel festgestellt, die Kleidung war noch blutig. Wie sich herausstellte, hatte der Zuhälter sie bei einem Streit um Geld mit einem Küchenmesser verletzt.

„Der Mann wollte ihr eigentlich in den Oberkörper stechen“, so Koppensteiner. Da andere Frauen, die sich auch in der Wohnung des Täters aufhielten, dem Mädchen zu Hilfe kamen, blieb das Opfer möglicher Weise von tödlichen Verletzungen verschont.

Job als kellnerin versprochen
Die 17-Jährige war im Oktober 2003 von Antoniu Mihai D. (34) nach Österreich geholt worden. Das Mädchen musste in einer Rotlichtbar in der Donaustadt arbeiten und das verdiente Geld dem 34-Jährigen abliefern. Koppensteiner: „Es läuft immer nach dem selben Prinzip ab. Frauen wird in Rumänien ein Job als Kellnerin in Wien versprochen. Die Ausgaben für die Anreise werden vorgestreckt, damit haben die Kriminellen ihre Opfer in den Hand.“

Antoniu D. soll vor Weihnachten Österreich verlassen und die 17-Jährige dem 22-jährigen Nicolae D. (die beiden Männer sind nicht verwandt, Anm.) “übergeben“ haben. Dieser wurde übrigens am Silvestertag wegen eines Aufenthaltsverbotes festgenommen. Der 22-Jährige, der in Rumänien nach einer Körperverletzung fünf Jahre in Haft saß, brach jedoch am 10. Jänner aus dem polizeilichen Anhaltezentrum Ost aus.

Zuhälter in Haft
Nach der Messerattacke wurde Nicolae D. in einem einschlägigen Lokal erkannt und festgenommen. Antoniu D. stellte sich selbst. Um das Mädchen kümmert sich der Verein Lefö, der Opfer von Menschenhändlern betreut. Die Exekutive geht davon aus, dass noch weitere Frauen von den Rumänen nach Österreich gebracht wurden.

Redaktion: Claus Kramsl

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