Die Liste JETZT warnt vor dem ihrer Einschätzung nach drohenden Hausärztemangel. Wie aus einer parlamentarischen Anfrage an Ministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) hervorgeht, erreichen 1.589 Allgemeinmediziner Ende 2029 das Pensionsantrittsalter. Derzeit befänden sich aber lediglich 1.163 österreichweit in Ausbildung.
16 Hausärztestellen in Wien unbesetzt
Bereits Anfang des Jahres waren über 70 Hausärztestellen (Allgemeinmediziner mit GKK-Vertrag) in Österreich unbesetzt. Davon 16 Stellen in Wien, gefolgt von Niederösterreich mit 15. In Oberösterreich und der Steiermark waren jeweils zwölf Stellen offen.
Die Zahlen zeigten klar, dass wir in naher Zukunft vor einem Hausärztemangel in Österreich stehen werden, so JETZT-Gesundheitssprecherin Daniela Holzinger. Anstatt “zu warten und zu hoffen”, brauche es Akutmaßnahmen durch das Ministerium wie etwa eine verbesserte Ausbildung an den Universitäten. Diese müsse das ganze Spektrum abdecken, mit dem ein Allgemeinmediziner heutzutage konfrontiert sei.
Mediziner sollen mehr verdienen
Außerdem brauche es ein Abrechnungssystem, das die medizinische Grundversorgung “angemessen” honoriere, so Holzinger, die Hartinger-Klein diesbezüglich ihre Unterstützung zusicherte.
Die Zahlen aus der Anfragebeantwortung stammten vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Der Hauptverband habe in seiner Stellungnahme darauf verwiesen, dass sich die Behandlungskapazitäten nicht allein aus den Zahlen der Vertragsarztstellen ablesen lassen, so Hartinger-Klein.
(APA/red)