Sulzberg. Dem Dauerregen zum Trotz strahlten die Sulzberger Käserebellen am Wochenende bei ihrem Jubiläumsfest 150 Jahre Sennerei wie die Sonne, die man sich vor allem für den Festumzug gewünscht hätte.
Was Petrus versäumte, machten die Besucher mehr als wett: Mit so vielen Gästen haben wir nie und nimmer gerechnet bei diesem Wetter . . ., freute sich Konrad Mennel, seit mehr als 25 Jahren als Oberrebell, Obmann der Sennereigenossenschaft Sulzberg, die bei diesem Jubiläumsfest einmal mehr ihre einzigartige Erfolgsgeschichte präsentierte.
Eine bemerkenswerte Festschrift lüftet das Erfolgsgeheimnis der Käserebellen: Heumilch war schon 1860, als vier Sulzberger Bauern im Keller des damaligen Gasthofs Bären (heute Alpenblick) ihre Milch verkästen, die Grundlage für Topqualität.
Jene Heumilch, die gerade in jüngster Zeit wieder im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde ist, hat den Rebellen durch alle Höhen und Tiefen der Milch- und Käsevermarktung hinweggeholfen und lässt die Sulzberger Sennerei zum Jubiläum als Vorzeigebetrieb dastehen.
Qualität aus Vorarlberg
Damit dies auch in Zukunft so bleibe, so Agrarlandesrat Erich Schwärzler in seiner Festansprache, müsse an den Stärken der Vorarlberger Milch- und Käselandschaft ambitioniert weitergearbeitet werden.Vorarlberg habe zwar bundesweit nur einen Anteil von knapp fünf Prozent der Milchproduktion, aber mehr als 35 Prozent der Sennereien Österreichs seien im Ländle beheimatet. Das garantiere Vielfalt, direkten Bezug zum Konsumenten und gesunden internen Wettbewerb für eine herausragende Qualität.
Der Konsument entwickelt mehr und mehr eine Sehnsucht nach Regionalität, er will wissen, woher seine Lebensmittel kommen, wer dahinter steht, so Schwärzler, der gleichzeitig an die Konsumenten appellierte, diese Partnerschaft mit den Landwirten weiter auszubauen und zu stärken, denn: Wer am Sonntag durch eine wunderschön gepflegte Berglandschaft wandern will, muss unter der Woche mit seinem Einkaufsverhalten jene unterstützen, die diese Landschaft erhalten.
Dass die Sulzberger Käserebellen heute als Musterbetrieb dastehen, verdanken sie zu einem Gutteil auch der Kooperation mit dem Allgäuer Rebellenfreund Sepp Krönauer von der Schönauer Käse Alm, der von den Ideen und dem Engagement der Mannen um den Obmann überzeugt war, dass er als Partner ins Boot kam, in den Standort Sulzberg investierte und sich als Fachmann in Produktion und Vermarktung einbrachte. Und, so LR Schwärzler, Krönauer hat auch wesentlich dazu beigetragen, dass ein guter Milchpreis möglich wurde und bis heute ist.Und Krönauer selbst, dem nicht nur Schwärzler Rosen streute? Das ist das Fest der Sulzberger Käserebellen, da halte ich mich heute selbstverständlich im Hintergrund. Was ihn natürlich nicht daran hinderte, als Festbeitrag seine Trachtler, Trommler und Böllerschützen mit nach Sulzberg zu bringen, wo sie die Stimmung gemeinsam mit den Schwindligen 15, den Fidelen Mölltalern, dem Musikverein Sulzberg und der Sulzberger Kapelle Wellweag das Publikum mitrissen.