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15 Jahre Haft für brutalen Überfall

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Wegen eines brutalen Überfalls auf einen Wiener Geschäftsmann wurde Thomas S. (38) am Mittwoch im Wiener Landesgericht zu 15 Jahren Haft verurteilt - Der Pole meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.

Fivooz A. betreibt in der Mariahilfer Straße ein kleines Textilgeschäft mit einem angeschlossenen Restaurant. Am 16. August 2003 wurde er dort von zwei Männern überfallen, was er beinahe nicht überlebt hätte: Der 46-Jährige wurde zunächst brutal zusammengeschlagen. Dann schlangen ihm Tomas S. und sein Landsmann Michel R. noch seinen eigenen Ledergürtel um den Hals und schnürten ihm die Luft ab, bis er das Bewusstsein verlor. „Ich hab’ gedacht, ich bin tot“, sagte der eingebürgerte Perser im Zeugenstand.

Die Polen hatten den Coup im Auftrag einer ehemaligen Angestellten des Geschäftsmanns durchgeführt. Jener hatte die 21-Jährige Polin beim Stehlen erwischt, und als er sie vor die Tür setzte und die abhanden gekommenen 600 Euro zurückverlangte, drohte sie mit Rache.

“Habe Opfer beschützt”
„Ich wollte nicht, dass es zu einer Tragödie kommt. Das ist alles Schwachsinn, was mir die Staatsanwältin vorwirft“, versuchte Tomas S. nun seine Rolle klein zu spielen. Er habe das Opfer vor seinem gewalttätigen Komplizen „beschützen“ wollen, behauptete er. Was ihm insofern leicht fiel, als dieser sowie die mutmaßliche Anstifterin für die Justiz nicht greifbar sind. Sie dürften sich in ihre Heimat abgesetzt haben und werden mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Der Überfallene korrigierte jedoch diese verniedlichende Darstellung: Der Angeklagte habe ihn mit einer mitgebrachten Wäscheleine gefesselt, ihn mit den Fäusten bearbeitet und am Gürtel durchs Lokal geschleift. Dann habe er ihn in die Höhe gezogen und regelrecht aufgehängt. „Ich habe noch Monate komplett die Sterne gesehen“, erklärte Fivooz A.

Die Täter hatten eine Brieftasche mit 10.500 Euro erbeutet. Den Schwerverletzten – der Mann wies unter anderem einen Kiefer-, Jochbein- und Augenhöhlenbruch sowie massive Kopfverletzungen auf – ließen sie achtlos zurück. Sie schlossen auch noch die Räumlichkeiten ab, so dass Fivooz A. über ein Fenster ins Freie springen musste, als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte.

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