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14-jähriger Steirer wegen Erpressung vor Gericht

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Weil er zusammen mit einem Kollegen heuer im Jänner einen Mitschüler erpresst hat, stand ein 14-jähriger Steirer am Montag in Graz vor Gericht. Er gestand, dem anderen das Geld abgenommen zu haben und zeigte sich sehr reuig.

Er habe auf ein Geschenk für seine Freundin gespart, so der Angeklagte. Das Geld wurde zurückbezahlt, der Schüler muss 120 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichten und zeigte sich mit dieser Lösung einverstanden.

Nur einer der beiden Täter musste vor Gericht, der zweite hatte das Glück, zum Tatzeitpunkt noch nicht 14 Jahre alt gewesen zu sein. Zweimal erpressten die Burschen jeweils 100 Euro, als sie dann aber 150 Euro wollten, zeigte das Opfer die beiden an. Der Beschuldigte erklärte, er habe das Geld gespart: “Ich wollte ein Geburtstagsgeschenk für meine Freundin kaufen”, erklärte er dem Gericht. “Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dass er Ihnen das Geschenk für Ihre Freundin finanziert?”, wollte Richter Raimund Frei wissen. “Er hat immer Geld gehabt und alle eingeladen”, meinte der Befragte. “Jetzt kommen Sie eh schon in den Genuss der Einladungen und dann nehmen Sie ihn noch aus?”, wunderte sich der Richter.

Der Kollege, der dabei war und eben gerade noch nicht 14 war, wurde nur als Zeuge gehört: “Wenn das einen Monat später passiert wäre, würden Sie heute auch auf der Anklagebank sitzen”, sprach der Richter eindringliche Worte. “Das ist kein Kavaliersdelikt”, so der Richter, der die höchstmögliche Stundenanzahl an gemeinnütziger Arbeit verhängte. 120 Stunden seiner Freizeit muss der Schüler opfern, außerdem soll er vom ersten Lehrlingsgehalt auch noch die Verhandlungskosten zahlen: “Die nächste Freundin muss auf ihr Geburtstagsgeschenk noch warten”, so der Richter abschließend.

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