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13 Tote durch Unwetter in der Schweiz im vergangenen Jahr

Geröllhalden in Misox ein Jahr nach dem schweren Unwetter 2024
Geröllhalden in Misox ein Jahr nach dem schweren Unwetter 2024 ©APA/KEYSTONE
Unwetter haben 2024 in der Schweiz so viele Todesopfer gefordert wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Zudem verursachten Murgänge, Hochwasser, Steinschläge und Rutschungen Schäden in der Höhe von 904 Millionen Franken (967,47 Mio. Euro) - so viel wie seit 2005 nicht mehr. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Auswertung der Unwetterschadens-Datenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervor.

Insgesamt listet die WSL für 2024 13 Unwetter-Todesopfer auf. Höhere Opferzahlen gab es zuletzt im Jahr 2000, als insgesamt 20 Menschen bei Unwettern in der Schweiz das Leben verloren, wie Käthi Liechti von der WSL erklärte. Im Durchschnitt sind es laut Liechti drei bis vier Todesopfer pro Jahr gewesen.

Ein Grund dafür vermutet die Expertin darin, dass sich im vergangen Jahr viele der Unwetter nachts ereigneten und Menschen in ihren Häusern überrascht haben. Außerdem seien Murenabgänge sehr schnell ablaufende Prozesse: "Auch wenn man die Gefahr noch realisiert hätte, wäre es vielleicht schon zu spät gewesen", so die Expertin.

Platz fünf in der langjährigen Schadensbilanz

Auch die finanziellen Schäden lagen weit über dem teuerungsbereinigten Durchschnitt von 310 Millionen Franken pro Jahr. Seit 1972 erfassen Forschende der WSL im Auftrag des Schweizer Bundes die Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Steinschläge und Rutschungen systematisch anhand von Medienberichten. Das Jahr 2024 reihte sich in dieser 53-jährigen Datenreihe auf dem fünften Platz ein.

Mit Abstand am meisten Unwetterschäden verzeichnete die Schweiz im Jahr 2005, wie aus den Daten der WSL hervorgeht. Damals betrug die teuerungsbereinigte Schadensumme rund 3,5 Milliarden Franken.

Die meisten Schäden im Juni

Wie im langjährigen Mittel entstanden auch 2024 die meisten Schäden während der Sommermonate. Speziell war laut dem Bericht jedoch, dass sich knapp 85 Prozent der Jahresschadenssumme auf den Monat Juni konzentrierten. Über 60 Prozent der geschätzten Jahresschadenssumme entfielen auf den Kanton Wallis und knapp 25 Prozent aller Schäden allein auf die Aluminiumindustrie in Sierre im Wallis.

(APA/sda)

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