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13 Tote bei Selbstmordanschlag

Bei einem Bombenanschlag auf einen Bus in Jerusalem sind am Donnerstagmorgen mindestens zwölf Israelis und der Selbstmordattentäter ums Leben gekommen.

Von den 35 Verletzten sei bei sieben der Gesundheitszustand sehr kritisch, teilte die Polizei in Jerusalem mit. An Bord des Busses hätten sich viele Kinder und Studenten befunden. Augenzeugen berichteten, dass nach der Explosion Schulbücher und Pausenbrote über die Unglücksstelle verstreut worden seien.

Der palästinensische Selbstmordattentäter war den Angaben zufolge zum Beginn des Berufsverkehrs um 07.15 Uhr Ortszeit (06.15 MEZ) in der Mexiko-Straße im Stadtteil Kiryat Menachem unbemerkt in den Bus eingestiegen und hatte sich dann in die Luft gesprengt. Es ist der erste Selbstmordanschlag in Jerusalem seit vier Monaten. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen gab es keinerlei Vorwarnungen auf einen möglichen Anschlag.

Die Detonation riss die Fenster aus dem grünen Stadtbus. Metalltrümmer und Körperteile bedeckten die Straße und den Bürgersteig. Dazwischen lagen die Frühstücksbrote und Bücher von Schulkindern, wie ein Reporter des israelischen Rundfunks berichtete. Der an den Tatort geeilte Polizeichef von Jerusalem, Mickey Levy, tröstete eine Frau, die ihren Kopf an seiner Brust verbarg. Levy sagte, zehn Fahrgäste des Busses und der Attentäter seien getötet worden.

Zunächst lag keine Bekennererklärung einer extremistischen Organisation zu dem Anschlag vor. Ein Führer der radikalen Palästinenser-Organisation Hamas, Abdelaziz Rantisi, erklärte jedoch dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera, die Anschläge würden fortgesetzt, um ein Ende der israelischen Besetzung des Westjordanlands und des Gazastreifens zu erzwingen. Damit sind die Bemühungen der palästinensischen Autonomieverwaltung und der ägyptischen Regierung gescheitert, die Extremisten vor der israelischen Parlamentswahl am 28. Jänner zu einem Verzicht auf neue Anschläge zu bewegen, um eine weitere Verhärtung in der Politik Israels zu vermeiden.

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