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13 statt 10 Jahre für Brutal-Raub

Nach einem brutalen Raub - die Opfer wurden über Stunden gequält - wurde einer der Täter im Mai zu 10 Jahren Haft verurteilt. In der Berufung wurde das Urteil verschärft: 13 Jahre Haft.

Zu zehn Jahren Haft ist im vergangenen Mai ein 33-jähriger Mann im Wiener Straflandesgericht verurteilt worden, weil er in der Nacht zum 13. September 2005 gemeinsam mit zwei nach wie vor flüchtigen Komplizen ein vermögendes Ehepaar in ihrer Villa in Wien-Liesing überfallen und stundenlang gequält hatte. Erst nach drei Stunden zogen die maskierten Täter mit 345.000 Beute ab. Das Wiener Oberlandesgericht hat nun die Strafe für den mehrfach vorbestraften Mann deutlich erhöht.

Ein Berufungssenat (Vorsitz: Ingrid Jelinek) gab der Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das ihrer Ansicht nach zu milde Urteil der ersten Instanz Folge und erhöhte die Strafe von ursprünglich zehn auf 13 Jahre. Begründet wurde dies mit generalpräventiven Gründen, die „ein Strafausmaß am oberen Ende des Strafdrittels“ – der Strafrahmen hätte bis zu 15 Jahre Haft zugelassen – geboten erscheinen lasse.

Das Ehepaar hatte tief und fest geschlafen, als sich die mit Pistolen bewaffneten Räuber gegen 3.30 Uhr über ein gekipptes Fenster Zutritt in ihre Villa verschafften. Sie schreckten den 70-Jährigen und seine um zehn Jahre jüngere Frau in ihren Betten aus dem Schlaf, fesselten sie mit Klebebändern und bedrohten die völlig verängstigten Opfer mit gezückten Waffen. Der Mann wurde schließlich mit angehaltener Pistole durch sämtliche Räumlichkeiten geführt und musste den Eindringlingen einen Tresor öffnen. Anschließend wurde das Ehepaar in den Keller gesperrt.

Bevor sie das Haus verließen, stellten die Räuber noch einen Wecker auf den Boden und drohten zurückzukommen, falls das Paar binnen einer Viertelstunde den Keller verlassen sollte. Nach rund 45 Minuten trauten sich die beiden, ihr Gefängnis zu verlassen und die Polizei zu verständigen.

Auf die Spur des 33-jährigen Serben war man gekommen, weil dieser auf einem Klebeband seine DNA-Spuren hinterlassen hatte. Der Mann, der sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich in Frankreich aufgehalten hatte, war dort mehrfach gerichtlich abgeurteilt worden. Er konnte im Vorjahr auf Basis eines internationalen Haftbefehls in Paris festgenommen werden, die französische Justiz lieferte ihn dann umgehend aus.

Der 33-Jährige hatte bis zuletzt jeden Zusammenhang mit dem Verbrechen geleugnet und von einer gegen ihn gerichteten „Intrige“ gesprochen.

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