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120.000 Euro für jeden zum 25. Geburtstag? Die ÖVP tobt

Muna Duzdar (l.) von der SPÖ findet die Idee gut, Laura Sachslehner (r.) von der ÖVP hält gar nichts davon.
Muna Duzdar (l.) von der SPÖ findet die Idee gut, Laura Sachslehner (r.) von der ÖVP hält gar nichts davon. ©Canva, APA
Es ist Teil einer Idee eines Star-Ökonom aus einem Interview von vor zwei Jahren. Muna Duzdar von der SPÖ gefällt das, und Laura Sachslehner von der ÖVP sieht buchstäblich rot.
Vermögenssteuer weiter kein Thema

Die Idee ist Teil eines komplexen neuen Wirtschaftsmodells des französischen Ökonomen Thomas Piketty, der als einer der wichtigsten Wissenschaftler im Bereich Einkommen und soziale Ungerechtigkeit gilt.

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Geldgeschenk gegen Ungleichheit

Piketty schlägt in seinem neuen Modell unter anderem Einkommenssteuern bis zu einem Höchstsatz von 90 Prozent, und auch Vermögenssteuern vor. In einem Gespräch, das "Kontrast" am 20. März 2020 veröffentlichte, rechnet Piketty aber auch seine Idee eines Geldgeschenks für jeden Bürger eines Staates zum 25. Geburtstag vor. Der Betrag soll sich auf 60 Prozent des Durchschnittsvermögens der Bürger des jeweiligen Landes belaufen. Im Fall von Frankreich 120.000 Euro.

Der Sinn dahinter laut Piketty: Junge Menschen können sich Eigentum leisten, Unternehmen gründen und würden nicht in schlecht bezahlte Jobs unter schlechten Bedingungen gedrängt. Die Folge: Soziale Ungleichheit schrumpft. Bezahlt werden soll das ganze aus einer Vermögenssteuer.

SPÖ findet es gut - ÖVP weniger

Nun hat Muna Duzdar, SPÖ-Politikerin und ehemalige Staatssekretärin, den Artikel entdeckt und in den Sozialen Medien gepostet. Die Sozialdemokratin kommentiert die Ideen von Piketty mit "Cooler Vorschlag" und ruft damit umgehend Laura Sachslehner von der ÖVP auf den Plan.

Sachslehner, seit 2022 Generalsekretärin der ÖVP, kann weder offenbar weder mit Duzdars Kommentar, noch mit Piketty etwas anfangen und ging via Twitter umgehend auf Angriffskurs.

Die ÖVP-Politikerin kritisiert der Leistungsgedanke sei der SPÖ nichts mehr wert und meint als Volkspartei gehe man einen anderen Weg.

Star-Ökonom Thomas Piketty meinte im Kontrast-Interview wörtlich: "Durch diese 120.000 Euro werden jungen Menschen viele Möglichkeiten eröffnet. Sie könnten ein Unternehmen gründen, ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Dadurch müssen sie sich nicht mehr Jobs mit miserablen Arbeitsbedingungen annehmen. Das ist auch der Grund, warum die Reichsten der Bevölkerung dem kritisch gegenüberstehen."

(VOL.AT)

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