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12 Jahre unschuldig im Gefängnis

Zwölf Jahre nach dem spektakulären „Jogger-Prozess“ in New York, bei dem fünf junge Schwarze verurteilt wurden, gestand der wahre Täter.

Die Schwarzen hätten zu Unrecht wegen der Vergewaltigung einer damals 28 Jahre alten Frau im New Yorker Central Park langjährige Haftstrafen abgesessen, heißt es in dem Schreiben des Staatsanwalts Robert Morgenthau vom Donnerstag an ein Bundesgericht in New York.

Ein anderer wegen Vergewaltigung verurteilter Mann hatte vor einem Jahr in einem Fernsehinterview eingeräumt, er habe die Frau damals vergewaltigt und brutal misshandelt. Eine DNA-Analyse bestätigte diese Darstellung inzwischen. Über die Annullierung der Urteile muss nun ein Bundesrichter entscheiden.

Die Verurteilten, die zum Zeitpunkt des Verbrechens minderjährig waren, haben ihre Haftstrafen zwischen fünf und 13 Jahren inzwischen abgesessen. Sie hatten die Tat zunächst gestanden, dann aber ihre Geständnisse zurückgezogen. Die Polizei habe die Aussagen erzwungen, argumentierten sie.

In einem umstrittenen Verfahren waren die Männer allein auf Grund ihrer anfänglichen Geständnisse verurteilt worden, der Justiz hatten keine anderen Beweise vorgelegen. Die Verurteilten hatten immer wieder beklagt, dass sie wegen ihrer Hautfarbe ins Gefängnis mussten. Sie erwägen nun eine Schadensersatzklage gegen die Stadt New York.

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