Rechnet man die 746 Lehrverträge in der integrativen Berufsausbildung dazu, habe der Zuwachs 4,2 Prozent betragen, sagte WKÖ-Präsident Christoph Leitl. Nach WKÖ-Berechnung waren Ende August 12.096 Jugendliche auf Lehrstellensuche, davon waren 8.896 sofort verfügbar, rund 3.200 waren im Auffangnetz. Die Zahl der Lehrstellensuchenden habe um 883, die der offenen Stellen um 120 abgenommen.
Den Unterschied zu den kürzlich von Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel veröffentlichten Zahlen, wonach 16.879 Jugendliche eine Lehrstelle suchen, erklärt die WKÖ damit, dass in den AK- Berechnungen auch die 4.754 in Schulung befindlichen Jugendlichen enthalten seien. Zu dieser Gruppe zählen aber allgemein Arbeit suchende Jugendliche, die nicht zwingend eine Lehrstelle wollen.
Leitl sieht keinen Handlungsbedarf
Während Tumpel erst kürzlich wieder eine Aufstockung des Auffangnetzes zur Jugendausbildung von derzeit 7.800 auf 9.000 Plätze verlangt hat, sieht Leitl keinen aktuellen Handlungsbedarf. Das Auffangnetz des Arbeitsmarktservice (AMS) mit 7.800 Plätze für 2005 sei richtig dimensioniert, für jeden Jugendlichen stehe ein Angebot bereit. Zwei Drittel der Jugendlichen aus den Auffangnetzen konnten bisher in Lehrstellen vermittelt werden.
Zufrieden zeigte sich Leitl mit den WKÖ-Lehrlings-Aktionen. Den derzeit 13 Lehrstellenberatern gelang es von Anfang Juni bis Ende August insgesamt 1.600 Betriebe zu kontaktieren. Das Ergebnis seien 565 zugesagte Lehrstellen und 200 neue Lehrbetriebe gewesen. Auf der gemeinsamen Lehrstellenbörse von WKÖ und AMS werden derzeit rund 2.500 offene Lehrstellen angeboten.