Die Partie begann mit rund sechsminütiger Verspätung, weil Fans aus Protest gegen das Pyrotechnik-Verbot das Liebenauer Stadion in dicke Rauchschwaden getaucht hatten. Unmittelbar nach dem Anpfiff hatten die Gastgeber zunächst den besseren Durchblick. Schon nach acht Sekunden zog ein Schuss von Lavric rund einen Meter am Tor vorbei, in der 5. Minute parierte Hedl einen Schuss von Jantscher erst im Nachfassen, und fünf Minuten später ging ein Schildenfeld-Kopfball über die Querlatte.
Dann aber flaute das Tempo ab, Rapid bekam die Partie unter Kontrolle und hatte in der 24. Minute die beste Chance vor dem Seitenwechsel. Eine unfreiwillige Vorlage von Ehrenreich landete vor den Füßen von Solo-Spitze Jelavic, der allein vor Gratzei am Sturm-Keeper scheiterte.
Damit war es mit den Höhepunkten der ersten Hälfte schon vorbei, und auch die zweiten 45 Minuten begannen mit zumeist wenig durchdachten Aktionen. Sturm erarbeitete sich eine leichte Feldüberlegenheit und forderte vorerst zweimal vergeblich Strafstoß, als Eder in der 55. Minute der Ball an die Hand sprang und Hölzl sieben Minuten später im Strafraum umfiel. In der 67. Minute jedoch entschloss sich Schiedsrichter Einwaller zur Elfmeter-Entscheidung, nachdem Boskovic den Ball mit dem Oberarm berührt hatte. Lavric ließ sich die Chance nicht nehmen und traf sicher zum 1:0.
Die Rapidler, die zuvor nur in der 61. Minute bei einem Dober-Fehlschuss aus einem Freistoß gefährlich wurden, stellten danach auf zwei Stürmer um, Sturm hatte aber die Chancen auf die Entscheidung – so etwa in der 73. Minute, als Lavric bereits Hedl überspielt hatte, sein Schuss aber von Soma geklärt wurde. Zwei Minuten später ging ein Kopfball des slowenischen Goalgetters nur knapp daneben.
Rapid stemmte sich gegen die Niederlage und kam in der 83. Minute doch noch zum Ausgleich. Der eingewechselte Drazan schlug eine Maßflanke auf Jelavic, der per Kopf aus kurzer Distanz erfolgreich war.
Franco Foda (Sturm-Trainer): “Wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert und hätten gewinnen müssen. Nach dem 1:0 haben wir Riesenmöglichkeiten nicht genützt. Rapid ist aber immer gefährlich und hat dann noch den Ausgleich gemacht. Was mich stört sind zwei Aktionen, wo wir alleine aufs Tor gelaufen sind und die der Schiedsrichter abgepfiffen hat. Beichler hatte nicht seinen besten Tag, Muratovic hat das dann besser gemacht.”
Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Mit dem Resultat sind wir sehr zufrieden. Wir wollten hier punkten. Wir hatten in der ersten Hälfte durch Jelavic eine Riesenchance, die muss das 1:0 sein. Aber in der zweiten Hälfte sind wir unter Druck gekommen, haben nicht mehr gut nach vorne gespielt. Umso schöner ist es, dass wir mit sehr viel Risiko und mit einer schönen Aktion noch den Ausgleich geschafft haben. Jetzt müssen wir am Dienstag noch etwas drauf legen, damit wir gegen Mattersburg gewinnen.”
SK Sturm Graz – SK Rapid Wien 1:1 (0:0)
UPC-Arena, 15.327 (ausverkauft), SR Einwaller
Tore: 1:0 (67.) Lavric (Elfmeter), 1:1 (83.) Jelavic
Sturm: Gratzei – Ehrenreich, Schildenfeld, Sonnleitner, Prawda – Hölzl, Hlinka, M. Weber, Jantscher – Beichler (46. Muratovic), Lavric (91. Kienast)
Rapid: Hedl – Dober, H. Eder, Soma, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Boskovic (69. Gartler), Pehlivan (80. Salihi), Kavlak (58. Drazan) – Jelavic
Gelbe Karten: Beichler, M. Weber bzw. Jelavic, Kavlak, Eder, Pehlivan
Die Besten: Gratzei, Schildenfeld, Lavric bzw. Heikkinen, Hofmann, Jelavic