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100 Tage "brut": Rückblick und Vorschau

©© brut-wien.at
Überaus zufrieden mit den wichtigen "ersten 100 Tagen" zeigten sich die neuen Leiter des Koproduktionshauses "brut", Haiko Pfost und Thomas Frank heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz in Wien.

Neben der Bilanz von 78 Prozent Auslastung bei 134 Veranstaltungen präsentierte das Duo auch eine Vorschau auf den “Nachwuchs-Frühling”, der bereits am 11. März mit dem Festival “imagetanz” startet. 15 interdisziplinär arbeitende Nachwuchskünstler treffen sich von 17. bis 30. März im Rahmen des Projekts “Expedition”, am 11. April beginnt der Aufführungsreigen “Freischwimmer – Plattform für junges Theater”.

Der Anspruch, internationale Gastspiele und Koproduktionen neben heimisches Kunstschaffen zu stellen, sei “auch unter schwierigen Bedingungen” gelungen, freute sich Pfost. Die intensive Zusammenarbeit mit der Szene in Verbindung mit internationalen Netzwerken hat seit der Eröffnung im November zwölf lokale und drei internationale Koproduktionen sowie vier österreichische und zehn internationale Gastspiele hervorgebracht. 11.836 Karten wurden seit der Eröffnung am 9. und 10. November aufgelegt, 9.284 davon wurden ausgegeben, wie Geschäftsführer Martin Walitza erklärte. Der Freikartenanteil liege derzeit noch knapp unter 20 Prozent, man sei jedoch bestrebt, diesen zu halbieren. Der Eigendeckungsgrad beträgt aufgrund der niedrigen Kartenpreise – mit denen man die Schwellenangst des Publikums mindern will – bei zehn Prozent.

Auch im zweiten Halbjahr setzt man verstärkt auf die Säulen Netzwerk und Nachwuchsförderung junger Performance- und Theaterkunst. Neben den großen Schwerpunkten “imagetanz”, “Expedition” und “Freischwimmer” gibt es auch zwei große Kooperationen: Im Rahmen des donaufestivals Krems kommen mit “Black Dice” (5. März) und “Radiohole” (im April) zwei New Yorker Künstlergruppen ins “brut wien”, in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen sind die Koproduktionen “Die Lears” von Barbara Weber und “New Work” des Lone Twin Theatres sowie vier weitere Produktionen im brut im Künstlerhaus zu sehen, im Konzerthaus bietet man in der Reihe “Performing Video” der lokalen Künstlerszene eine Präsentationsplattform.

Zwei Themenstränge behandelt heuer das Festival “imagetanz”, das von 11. bis 29. März stattfindet. “Gemeinschaftliches” soll “unterwandert” und “neu wieder vereint” werden, wie Festival-Leiterin Bettina Kogler erklärte. In zahlreichen Erstaufführungen will man heuer dem Titel “imagetanz” auf den Grund gehen und nach dem “Bild fragen, das in ihm steckt”. Mehrere bildende Künstler präsentieren Videoarbeiten oder arbeiten mit Choreographen zusammen, sodass eine Verflechtung der Kunstformen stattfindet. Den Beginn macht der mit dem “T-Mobile art award” ausgezeichnete Wiener Künstler Leopold Kessler mit seinem Video “Augarten” (11. und 12. März, 20 Uhr), es folgen unter anderem Zusammenarbeiten zwischen Amanda Pina und Daniel Zimmermann oder Karl Karner und Linda Samaraweerova. An mehreren Tagen präsentiert sich “TURBO – Plattform junger Tanz Wien” mit einigen Performances und Videos. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen ImPulsTanz, Tanzquartier Wien und “imagetanz in brut” hat den teilnehmenden Künstlern im Dezember 2007 eine einwöchige Residency zur Erarbeitung und Entwicklung der Projekte ermöglicht.

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Frühlings nennt sich “Freischwimmer” (11. bis 19. April). Im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojekts der Sophiensäle Berlin, Kampnagel Hamburg, FFT Düsseldorf, brut Wien und Theaterhaus Gessnerallee Zürich kommt unter anderem die Arbeit der österreichischen Dramatikerin Gerhild Steinbuch (“R. – Destillat”, 16. und 18. April. 19 Uhr) zur Aufführung, einen weiteren Programmpunkt bietet die interaktive Party “Europa – Schön, dass Sie hier sind!” des Performance-Kollektivs “God’s Entertainment”.

Eine europäische Plattform für künstlerischen Austausch bietet “Expedition Amsterdam – Wien – Paris”: Von 17. bis 30. März treffen sich junge Künstlerinnen zum Dialog. Am 27. März laden die Gastgeber in die brut Bar im Konzerthaus und stehen für Gespräche über die “Expedition” zur Verfügung.

Erfolge kann man auch schon in der Vermittlung der brut-Produktionen verbuchen: “God’s Entertainment” war beim Festival impulse zu Gast, Doris Uhlichs “und” geht als Gastspiel nach London. “Wir rufen auf – Das war das Glück der Mittelschicht” wird im Rahmen des deutsch-tschechischen Jahrs in der Akademie der Künste und anschließend noch einmal im Programm der Sophiensäle Berlin gezeigt. Für “Orlanding the dominant” von SV Damenkraft/Gustav/Sissy Boyz gebe es zahlreiche Anfragen. Weiters gibt es eine Einladung vom Festival Politik im Freien Theater und eine Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen 2009.

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