Crociata gab keine Auskunft darüber, ob die Verfahren zu einer Verurteilung geführt hatten. In Italien sei, anders als in Deutschland, nicht die Einrichtung einer Sonderkommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen durch Priester geplant, erklärte der CEI-Generalsekretär. Zur Aufarbeitung der Fälle seien genügend Elemente in den Richtlinien der Glaubenskongregation sowie im jüngsten Pastoralbrief des Papstes an die irischen Bischöfe enthalten.
“Die Gläubigen fordern Klarheit, sie verlangen, dass wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Sie fordern, dass die Kirche an Qualität gewinnt. Sie wollen, dass dieses Drama als Gelegenheit zur Herstellung von mehr Qualität im Leben der Kirche genutzt wird”, sagte Crociata.
Die italienische Gesetzgebung sehe nicht vor, dass ein pädophiler Priester den Justizbehörden angezeigt werden müsse. Das schließe jedoch eine Zusammenarbeit der Bischöfe mit der italienischen Justiz nicht aus. Auf die Frage eines Journalisten erklärte Crociata, es gebe in Italien wegen des Skandals um die Missbrauchsfälle keinen Rückgang der Schülerzahlen in katholischen Schulen.