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100 Jahre Wiener Konzerthaus: Festliche Saison zum Jubiläum

100 Jahre Wiener Konzerthaus.
100 Jahre Wiener Konzerthaus. ©Wikimedia Commons/User: Otto Normalverbraucher
Das Konzerthaus könne sich in seiner Jubiläumssaison nicht nur mit mehr verkauften Abonnements denn je schmücken, sondern auch mit einer Reihe hochkarätiger Künstler, so der scheidende Intendant Bernhard Kerres.
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Das Konzerthaus radelt

Bereits jetzt sei klar, dass die 100. Saison auch vom Publikum gut angenommen werde, wie weit über 30.000 verkaufte Abonnements, und damit eine Steigerung von zwölf Prozent, zu Saisonende verraten würden, zeigte sich Kerres erfreut. Auch die neuen Zyklen wie etwa “Percussive Planet” von Martin Gruber oder “Philharmonics” erfreuten sich großer Beliebtheit – bei letzterem und dem Gansch-Zyklus als Hommage an österreichischen Jazz wurden die Konzerte aufgrund des großen Besucherinteresse verdoppelt.

“Es ist ein besonderer Moment, gerade zum 100. Geburtstag des Hauses Intendant sein zu dürfen”, sagte Kerres. Auch an Uraufführung fehle es dem Haus in dieser Saison nicht, vor allem da nun die Gewinner des Kompositionswettbewerbes feststünden. Acht Siegerwerke von sieben Komponisten unter 35 Jahren, die anonym aus 361 Einsendungen aus aller Welt ausgewählt wurden, werden aufgeführt. Ein besonderer Höhepunkt sei auch das Geburtstagskonzert mit Gustavo Dudamel am 19. Oktober 2013, bei dem – wie bei der Eröffnung 1913 – Beethovens 9. Symphonie sowie ein neu komponiertes Werk – statt von Richard Strauss dieses Mal von Aribert Reimann – zu hören sein wird. In der Geburtstagswoche warte außerdem ein Liederzyklus von Jörg Widmann, “auf den ich schon sehr gespannt bin” sowie ein Berlioz-Schwerpunkt. Das eigens produzierte “Jubel”-Jubiläumsheft wolle ebenfalls einerseits Rückschau halten, aber auch in die Zukunft blicken.

“Ich bin mir sicher, dass auch noch weitere 100 Jahre auf das Konzerthaus warten”, so Kerres. Deshalb setzt der Intendant vermehrt auf Kommunikation im Online- und Social Media-Bereich sowie auf Kinder- und Jugendarbeit. Dazu gehören nicht nur zehn Blogger, die insgesamt 100 Vor- und Nachschauen zu den Veranstaltungen des Konzerthauses schreiben und auf der Homepage veröffentlichen werden, sondern auch die neu eingeführten “Tweet-Seats”: Jeden Freitag wird das Konzerthaus in Zukunft zwei Gratiskarten auf Twitter verlosen. QR-Codes auf Plakaten sollen Menschen mit Smartphones den direkten Kartenkauf ermöglichen.

Interesse für Wiener Konzerthaus steigern

Das soeben erschienene Kinderbuch “Heute gehen wir ins Konzerthaus” will mit der Geschichte eines verlorenen Geigenbogens die zukünftigen Konzerthaus-Besucher ansprechen. Auch am Tag der Offenen Türe, am 7. Oktober, steht alles unter dem Zeichen Mitmachen. “Das ist uns ganz wichtig, wir möchten möglichst viele Leute einladen, mitzumachen”, erklärte der Intendant. In der “Sing Along”-Reihe, wo alle eingeladen sind mitzusingen, stehen demnächst ein “Lullaby”-Special für die Allerkleinsten sowie am 9. Dezember das Weihnachtsoratorium ins Haus. Zusammen mit dem Projekt “superar” werde man im nächsten Jahr in der Ankerbrotfabrik eines “der größten Zentren des Mitmachens für junge Menschen” eröffnen.

“Die sechs Jahre waren eine schöne und wichtige Zeit, in der ich hoffe, auch den einen oder anderen Akzent gesetzt zu haben”, meinte Kerres. Seine persönliche Zukunft sei jedoch noch unklar.

Weniger schön sieht es momentan mit den Finanzen des Konzerthauses aus. Die Schulden aus dem Umbau habe er schon von seinem Vorgänger geerbt, so Kerres. Das Konzerthaus strebe eine Drittellösung zwischen Bund, Stadt Wien und Konzerthaus an, die jedoch momentan auf Eis liege. Das liege aber mehr an der öffentlichen Hand, das Konzerthaus könnte seinen Anteil vor allem mit Sponsoren und Fremdveranstaltungen gut stemmen.

(APA)

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