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100 Flüchtlinge vor Jemen ertrunken

Mehr als hundert afrikanische Flüchtlinge sind den UN zufolge vor der jemenitischen Küste vermutlich ertrunken. Sie stammten aus Somalia und Äthiopien und seien von Menschenschmugglern transportiert worden.

Den Angaben zufolge waren die meisten der Opfer mit einem Schiff unterwegs, das in der vergangenen Woche wegen technischer Probleme im Golf von Aden gesunken war. Die Besatzung von vier Männern sei von Kollegen auf einem anderen Boot gerettet worden. Die insgesamt 93 Passagiere des Schiffes seien zurückgelassen worden.

Weitere 18 Afrikaner ertranken dem Hilfswerk zufolge vermutlich am Montag. Die Mannschaft ihres Schiffes hatte demnach alle 85 Passagiere kurz vor der Küste aufgefordert, ins Meer zu springen. Die Überlebenden würden derzeit in einem Lager nahe der jemenitischen Küste versorgt.

Angesichts mehrerer Unfälle dieser Art im vergangenen Jahr sprach der UNHCR von einer „wachsenden Katastrophe“. „Diese Tragödie ist die jüngste einer Serie von ähnlichen Unglücken, bei denen es in den vergangenen Jahren zu einer unbekannten Zahl von Todesopfern kam.“ Nach UN-Angaben warten derzeit allein im Nordosten Somalias noch weitere 1.500 Menschen darauf, nach Jemen geschmuggelt zu werden, um sich von dort möglichst nach Europa durchzuschlagen. „Tausende von Somaliern und Äthiopiern werden zur Beute von skrupellosen Schiebern“, kritisierte die Organisation.

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