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100.000 jüdische NS-Opfer entschädigt

Ein Jahr nach dem Beginn der Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter des Nazi-Regimes haben etwa 100.000 jüdische NS-Opfer Geld erhalten.

An die meisten von ihnen seien jeweils etwa 5.000 Euro ausgezahlt worden, die erste Hälfte der vorgesehenen Summe. Das teilte die Claims Conference am Freitag in New York mit. Bis Ende der kommenden Woche würden rund 500 Millionen Euro aus den Mitteln der deutschen Zwangsarbeiterstiftung an jüdische Antragsteller ausgezahlt sein.

Die Organisation, die Entschädigungsforderungen und andere materielle Ansprüche von Juden gegenüber Deutschland vertritt, rechnet damit, dass weltweit insgesamt etwa 160.000 Juden oder deren Erben Anspruch auf Zahlungen aus dem Fond der Zwangsarbeiterstiftung haben. Mehr als 250.000 Anträge seien bei der Claims Conference gestellt worden. Die Organisation helfe allen Berechtigten, die erforderlichen Nachweise beizubringen.

Für die Entschädigung der Zwangsarbeiter hatten der deutsche Staat und die deutsche Wirtschaft nach langen und schwierigen Verhandlungen mit zahlreichen Opferverbänden insgesamt 5,1 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Zahlungen begannen am 15. Juli 2001. Ein Jahr danach waren an 862.000 Nazi-Opfer in 67 Staaten 1,59 Milliarden Euro ausgezahlt.

Über die Claims Conference erhielten nach deren Angaben bisher in Deutschland 2300 jüdische Ex-Zwangsarbeiter Entschädigungen. In den USA hätten 29.100 und in Israel 53.000 Menschen Geld über die jüdische Organisation erhalten. „Die Zahlungen sind eine wichtige symbolische Geste durch Deutschlands Regierung und seine Industrie“, erklärte Gideon Taylor, Vizepräsident der Claims Conference.

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