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100.000 Euro Schaden durch 'Bankomat-Skimming' in der Steiermark

Ein manipulierter Bankomat in der Steiermark sorgte für warmen Geldregen eine halbe Welt weit weg
Ein manipulierter Bankomat in der Steiermark sorgte für warmen Geldregen eine halbe Welt weit weg ©Bilderbox
Ein manipulierter Bankomat in Gleisdorf in der Steiermark wurde für Bargeld-Behebungen in Mexico verwendet. Bisher wurden 18 Betroffene ausgeforscht, der Schaden ist sechsstellig.

Das teilte die Sicherheitsdirektion Steiermark am Freitag mit. Dabei erbeuteten die Täter nach ersten Schätzungen rund 100.000 Euro. BBereits am 13. Oktober 2011 war nach dem gleichen Muster am Grazer Hauptplatz vorgegangen worden. Wenig später hoben die Verbrecher mit den erbeuteten Daten rund 100.000 Euro in Indonesien ab.

Codes werden abgeschöpft

Der jetzt bekanntgewordene “Skimming”-Coup mittels technisch abgeschöpften Daten war bereits am Samstag, 4. Februar verübt worden, wurde aber erst Tage später durch Meldungen von geschädigten Bankkunden publik. Die Täter hatten den Geldautomat im Foyer der Raiffeisenbank Gleisdorf am Florianiplatz manipuliert, indem sie eine Minikamera montierten, mit der sie die Kontozugangsdaten erspähten. Mit diesen wurden Bankomatkarten nachgemacht, die am 10. Februar in Mexiko zu Geldbehebungen verwendet wurden. Betroffene Bankkunden stellten die ersten illegalen Kontobewegungen am 13. Februar fest.

Es wurde zwar das Material der Überwachungskamera ausgewertet, so ein Polizist zur APA, dieses sei aber nicht sehr ergiebig. Man habe auf den Videobändern zwar mindestens einen Täter beim Auf- und Abbau der Minikamera feststellen können, dieser hatte jedoch die Kapuze seiner Jacke so tief ins Gesicht gezogen, dass kaum etwas erkennbar gewesen sei.

Es muss mehr als 18 Betrogene geben

Bisherige Ermittlungen ergaben etwa 18 Geschädigte. Die Kriminalisten gehen aber davon aus, dass die Zahl der Betrogenen weitaus höher ist. Der Schaden dürfte nach ersten Schätzungen rund 100.000 Euro betragen. Die Polizeiinspektion Gleisdorf ersuchte jene Kunden, die zur angeführten Zeit Geldbehebungen am Bankomat durchgeführt haben, sich unter der Telefonnummer 059-133-6264 zu melden.

Einen sehr ähnlichen Coup hatten Kriminelle am 13. Oktober vergangenen Jahres bei einem Bankomaten am Grazer Hauptlatz gelandet: Bei mehr als 100 Kunden waren von deren Girokonten in den folgenden Tagen von Jakarta aus Abbuchungen vorgenommen worden. Die Gauner hatten ein Kartenlesegerät installiert, um die Bankomat-Daten zu skimmen und zudem vermutlich eine Kamera, um an die PIN-Codes zu gelangen. Laut Grazer Polizei dürfte der Gesamtschaden auch in diesem Fall bei über 100.000 Euro liegen.

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