Ludwig Koch, Vater von Natascha Kampusch, bringt am Donnerstag eine Zivilrechtsklage gegen einen engen Freund von Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil ein. Für Koch steht fest, dass dieser Bekannte und Geschäftspartner seit 1998 über die Entführung informiert war, und es unterlassen hat, die Polizei zu informieren. Dadurch sei das Leid des Entführungsopfers und dessen Familie verlängert worden.
Vater von Kampusch klagt auf 100.000 Euro Schadensersatz
Die Schadenersatzsumme für sein seelisches Leid setzt Koch mit 100.000 Euro an. Für die aufgewendete Zeit, in der er selbst nach seiner Tochter fahndete, stellt Koch 30.000 Euro in Rechnung. Insgesamt beziffert Koch seinen Anspruch mit 130.000 Euro, er verzichtet aber auf einen Großteil der Summe und fordert gerichtlich lediglich die Zahlung von 35.000 Euro ein.Koch war im Herbst vergangenen Jahres selbst aufgrund einer nicht bezahlten Verwaltungsstrafe festgenommen worden. Immer wieder gab es Medienberichte zu seiner anscheinend angespannten finanzielle Situation. Gegenüber den Bezirksblättern Niederösterreich sagte Koch jedoch : “Mir geht es nicht ums Geld. Ich hoffe, dass der Fall vielleicht auf dem Zivilrechtsweg geklärt werden kann. Beim Fall OJ Simpson war in den USA war das auch so.”
Klage: Vater lässt den Fall Kampusch nicht ruhen
Ludwig Koch und seine Tochter haben spätestens seit Erscheinen der Bücher”Verzweifelter Jahre: Mein Leben ohne Natascha” seiner Ex-Frau Brigitta Sirny Kampusch und “3096 Tage” von Natascha selbst keinen engen Kontakt mit seiner Tochter. In einem Interview im August 2007 verkündete er aber: “Man sollte Natascha zu Liebe alles versuchen, damit sich alles wieder normalisiert.” Doch auch er kann den Fall nicht ruhen lassen und so wird am Donnerstagvormittag der Wiener Promi-Anwalt Dr. Alfred Boran die Klage im Namen Kochs am Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien einbringen.
(red./ apa)