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10 Rapidler gewinnen in Graz mit 2:0

Teamkollegen gratulieren Jürgen Patocka zum 1:0
Teamkollegen gratulieren Jürgen Patocka zum 1:0 ©APA
Rapid Wien gewann am Sonntagnachmittag den Bundesliga-Schlager bei Sturm Graz verdient mit 2:0. Patocka und Jelavic trafen für die Hütteldorfer, Sonnleitner wurde ausgeschlossen.

Die Rapidler, die am vergangenen Sonntag Meister Salzburg 2:1 und am Dienstagabend erneut im Hanappi-Stadion im Drittenrunden-Quali-Rückspiel der Europa League Beroe Stara Sagora klar 3:0 geschlagen hatten, verbesserten sich damit vorerst aber nur um einen Rang auf den siebenten Tabellenplatz. Die Steirer, die mit sieben Punkten lediglich einen Zähler mehr auf dem Konto haben, fielen dagegen mit ihrer ersten Saisonniederlage nach der vierten Bundesliga-Runde auf den vierten Rang zurück.

Nach der Stinkefinger-Affäre im Meisterschaftsfinish der vergangenen Saison “begrüßte” der harte Kern der Sturm-Fans in der mit 15.322 Zuschauern ausverkauften UPC-Arena Rapid-Coach Peter Pacult mit einer entsprechenden Choreographie. Die Gäste ließen sich davon aber nicht einschüchtern und dominierten in der ersten Hälfte klar, kamen allerdings nur zu wenigen hochkarätigen Chancen.

Nach einem Kopfball von Jelavic (5.), den Sturm-Goalie Gratzei abgewehrt hatte, sorgte Kavlak, der in Minute 34 angeschlagen ausgewechselt werden musste, mit einem Stangen-Streifschuss für Gefahr (22.). Im dritten Versuch klappte es dann für die Hütteldorfer: Nach einer Idealflanke von Saurer war Patocka mit dem Kopf zur Stelle und stellte auf 1:0.

Sturm enttäuschte auch nach der Pause schwer, wobei Sportdirektor Oliver Kreuzer die strapaziöse Reise zum Europa-League-Auswärtsspiel nach Georgien nicht als Entschuldigung für die extrem schwache Leistung der Grazer geltenließ. Für Rapid war es damit ein Leichtes, den ersten Auswärtssieg in Graz seit dem 2:0 am 2. März 2008 nach Hause zu spielen. Heikkinen hätten nach einer knappen Stunde und Hofmann-Pass sogar schon die Vorentscheidung erzwingen können, doch sein Schuss auf das Tor von Gratzei fiel zu zentral aus (60.).

Dass Sturm doch noch ein paar Minute so etwas Hoffnung schöpfen durfte, lag an Mario Sonnleitner, der den eingewechselten Sturm-Angreifer Haas in der 71. Minute zurückgehalten hatte und dafür von Referee Dietmar Drabek wegen Torraubs mit Rot vom Platz gestellt wurde. Aber auch in Überzahl agierten die Grazer weiterhin erschreckend harmlos, während Rapid durch Dober eine weitere Topchance hatte, die Gratzei mit einer Abwehr in den Corner zunichtemachte (75.).

Doch in Minute 81 war auch der engagierte Schlussmann der Steirer machtlos: Nach Vorarbeit von Hofmann und Idealpass von Dober war Jelavic zur Stelle und besorgte mit seinem zweiten Liga-Saisontor den Endstand. Es war vielleicht der letzte Treffer des Kroaten, der ja bekanntlich von den Glasgow Rangers heftigst umworben wird, im Dress des österreichischen Rekordchampions.

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Ich ärgere mich nicht über die Niederlage, denn Rapid war die bessere Mannschaft, klar überlegen und hat verdient gewonnen. Bei uns war der letzte Pass nicht da, es hat die Zielstrebigkeit nach vorne gefehlt. Ich ärgere mich viel mehr über die Platzverhältnisse hier, dass man es einfach nicht schafft, alles vernünftig zu koordinieren, wenn zwei Tage vor so einem Spitzenspiel die Regionalliga-Mannschaft vom GAK hier im strömenden Regen spielt.”

Joachim Standfest (Sturm-Verteidiger): “Wir haben uns das ganz anders vorgestellt, aber heute ist nichts zusammengegangen. Wir haben einfach keine zweiten Bälle gewonnen, dadurch sind wir nicht zu Chancen gekommen. Das war das Hauptproblem von uns heute. Wir müssen die nächste Woche hart arbeiten, denn wir sind nicht so weit, wie wir vielleicht geglaubt haben.”

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Ich bin zufrieden, dass wir das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben – nämlich, dass wir das Spiel selbst in die Hand nehmen. Wir haben Sturm von Beginn an nicht zur Entfaltung kommen lassen und sind dann auch verdient in Führung gegangen. Ich muss der Mannschaft über 90 Minuten ein Riesenkompliment machen. Wir waren sehr gut organisiert und haben zwei wunderschöne Tore gemacht. Da sieht man auch das Selbstvertrauen, das die Mannschaft jetzt wieder hat. Nach den zwei Niederlagen zum Saisonbeginn habe ich ja immer wieder gesagt, dass man alles nicht so schwarz sehen darf. Ich wusste, dass wir die Qualität haben, dass wir uns da wieder selbst herausziehen. Die Verletzung von Veli Kavlak dürfte nicht so schlimm seien, er hat bei einer Drehbewegung wieder eine leichte Dehnung im Knie erlitten.”

Jürgen Patocka (Rapid-Torschütze zum 1:0): “Es freut mich, dass wir wieder einmal in Graz voll punkten konnten, denn hier ist es immer sehr schwer. Wer die Tore macht, das ist unwichtig, Hauptsache wir gewinnen, aber es war natürlich eine ideale Flanke von Saurer auf mich. Der Sieg war verdient, wir haben von Beginn an sehr aggressiv gespielt und es Sturm damit sehr schwer gemacht. Wir sind jetzt bereit für Aston Villa.”

Mario Sonnleitner (Rapid-Innenverteidiger und Ex-Sturm-Spieler, der in Minute 71 ausgeschlossen wurde): “Keine Ahnung, ob das wirklich Torraub war, denn der Ball war schon fünf Meter von Mario Haas weg. Aber wichtig ist nur, dass wir gut gespielt und gewonnen haben. Die Fans haben sich relativ human benommen. Dass es ein paar Pfiffe gegeben hat, das ist normal.”

Fußball-tipp3-Bundesliga (4. Runde):
Sturm Graz – Rapid Wien 0:2 (0:1)
UPC Arena, 15.322 Zuschauer (ausverkauft), SR Dietmar Drabek

Tore: 0:1 (39.) Patocka, 0:2 (81.) Jelavic

Sturm: Gratzei – Ehrenreich, Feldhofer, Schildenfeld, Standfest – Hölzl (69. Weinberger), Muratovic, Weber, Bukva (82. Th. Burgstaller) – Szabics, Kienast (69. Haas)

Rapid: Hedl – Kayhan, Sonnleitner, Patocka, Katzer – Heikkinen, Hinum (74. Eder) – Kavlak (34. Trimmel), Hofmann, Saurer (69. Dober) – Jelavic

Rote Karte: Sonnleitner (71./Torraub)
Gelbe Karten: Ehrenreich, Th. Burgstaller bzw. Jelavic

Die Besten: Gratzei bzw. Hofmann, Kavlak, Heikkinen

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